Beim Blutkrebs verdrängen bösartige Zellen die roten und weißen Blutkörperchen (Erythrozyten und Leukozyten) sowie die Blutplättchen (Thrombozyten). Dadurch kann das Blut seinen lebensnotwendigen Aufgaben, wie dem Sauerstofftransport, dem Bekämpfen von Infektionen und dem Heilen von Wunden nicht mehr nachkommen.
Man unterscheidet grob zwischen Leukämien, Lymphomen und Myelomen. Kurz gesagt bezeichnen Leukämien Blutkrebsarten, die von weißen Blutkörperchen ausgehen, während Lymphome die Krebserkrankung des lymphatischen Systems betreffen. Myelome betreffen häufig Knochen und Knochenmark, indem Plasmazellen entarten und sich rasch vermehren.
Blutzellen werden im Knochenmark gebildet, welches sich in den Hohlräumen der Knochen befindet, wie z. B. im Oberschenkelknochen oder Beckenkamm. Der natürliche Zelltod ist ein Schutzmechanismus, des Körpers. Um den Körper vor Krankheiten zu schützen, leiten unbrauchbare und beschädigte Blutzellen den vorprogrammierten Zelltod ein. Deshalb werden täglich Milliarden von Blutzellen gebildet. Diese können nur von Stammzellen oder auch Mutterzellen genannt, gebildet werden. Diese haben sich in ihrer Funktion noch nicht spezialisiert. Sie sind jedoch in der Lage, sich zu vermehren und in spezialisierte Zellen zu transformieren und ersetzen so, die abgestorbenen Zellen im Körper. Sie teilen und entwickeln sich im Knochenmark zu Vorläuferzellen. Durch weitere Zellteilungen, reifen sie zu verschiedene Blutzelltypen (Erythrozyten, Leukozyten, Thrombozyten etc.) heran und treten so in die Blutlaufbahn ein.
Durch Defekte entstehen unreife und schadhafte Blutzellen, die in den Blutkreislauf gelangen und sich dort unkontrolliert vermehren. Diese fehlerhaften Zellen werden Krebszellen genannt. Sie können ihre Zellfunktionen nicht mehr erfüllen und ihr natürlicher Zelltod wird außer Kraft gesetzt. Die Krebszellen überschwemmen den Blutkreislauf und verdrängen die gesunden Zellen. Dadurch kann das Blut seine Aufgaben wie, Sauerstofftransport und Bekämpfung von Keimen nicht mehr erfüllen.
Je nach Reifungsstufe, auf denen die bösartigen Veränderungen stattfinden, unterscheiden Mediziner zwischen drei Hauptgruppen von Blutkrebs: Leukämien, das Multiple Myelom und das Maligne Lymphom (Lymphdrüsenkrebs).
Manchen Blutkrebs-Patienten kann durch eine Knochenmarkspende das Leben gerettet werden. Den genetischen Zwilling zu finden, gleicht allerdings der sprichwörtlichen Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Gerade deshalb ist es wichtig, dass sich möglichst viele Menschen als Knochenmarkspender registrieren lassen.
Das geht ganz einfach, zum Beispiel auf der Seite der DKMS: https://www.dkms.de/rund-um-die-spende. Hier findest du genauere Informationen zum Ablauf der Registrierung und den verschiedenen Möglichkeiten der Spende-Verfahren.
Auch wenn nicht immer gleich eine Knochenmarkspende notwendig ist, kann es passieren, dass das Knochenmark durch die Chemotherapie stark angegriffen wird und vorübergehend nicht mehr genug Blut produziert. Man spricht dann von einer ›Knochenmarkdepression‹. Diese kann lebensbedrohlich sein. Bei einem Mangel an Blutplättchen können innere und äußere Blutungen nicht mehr gestillt werden, was zum Beispiel zu Mageneinblutungen oder Hirnblutungen führen kann. Fehlen rote Blutkörperchen zum Transport von Sauerstoff, droht eine Sauerstoffunterversorgung im Gewebe. Das führt unter Umständen zur schweren Schädigung bis zum Versagen von Organen wie dem Herzen oder der Leber. Hier kann durch eine Bluttransfusion Abhilfe geschaffen und die betroffene Person aus der lebensbedrohlichen Situation gerettet werden. Leider herrscht in ganz Deutschland ein Blutkonservenmangel, sodass eine Bluttransfusion nicht immer durchgeführt werden kann. Deshalb ist es von großer Wichtigkeit, dass genügend Menschen Blut spenden gehen. Möchtest auch du helfen, kannst du dich hier über Blutspendedienste in deiner Nähe informieren und aktiv werden: https://www.blutspenden.de/blutspendedienste/.
Wenn du dich weiter zu Thema Blutkrebs informieren möchtest, schau gerne hier vorbei: https://www.dkms.de/informieren/ueber-blutkrebs.