Sie spenden Trost, sorgen für Aktivität und haben eine beruhigende Wirkung: Haustiere sind Wegbegleiter in allen Lebenslagen. Auch auf erkrankte Menschen können Hund, Katze und Kaninchen positive Emotionen übertragen und sogar die Lebensqualität verbessern. Doch nicht für jeden ist beispielsweise während einer Krebstherapie die Haltung eines Haustiers möglich beziehungsweise ratsam. Hier nennen wir einige Aspekte, auf die geachtet werden sollte.
😷 Ein Haustier kann für Erkrankte ein Risiko bedeuten. Das Immunsystem ist geschwächt und so können Krankheiten übertragen und Allergien ausgelöst werden. Das gilt sogar dann, wenn die Fellnasen selbst gesund sind und sauber gehalten werden. In einem Interview der Pharmazeutischen Zeitung erklärt Dr. Stefanie Klein vom Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg:
»Vorsicht ist angesagt, wenn der Patient Therapien erhält, die sein Immunsystem beeinträchtigen, zum Beispiel eine hoch dosierte Chemotherapie, umfangreiche Bestrahlung oder Stammzelltransplantation. Dann sollte zumindest für den Zeitraum der Immunschwäche eine andere Person die Pflege des Tieres übernehmen. Wenn Patienten alleine leben, kann das manchmal bedeuten, dass man das Tier für eine gewisse Zeit abgeben muss.«
💉Grundsätzlich ist wichtig, dass das Tier einen umfangreichen Impfschutz hat und von einem Tierarzt durchgecheckt wird. Zudem sollten Krebspatienten den Kontakt mit Tierausscheidungen vermeiden. Die Reinigung des Katzenklos, Vogelkäfigs, Kaninchenstalls, Terrarium und Aquarium und das Aufsammeln von Hundekot sollte von anderen übernommen werden. Zudem wird geraten, nach jeder Berührung mit dem Tier die Hände zu waschen und darauf zu achten, dass das Haustier keinen Kontakt zu Wildtieren hat, die Krankheiten übertragen können.
❓Vor der Anschaffung eines Haustiers gibt es viele Fragen zu beantworten.
Welches Tier passt zu mir?
Was sagt mein Onkologe dazu?
Wo kann das Tier hin, wenn ich ins Krankenhaus muss?
Tiere haben Bedürfnisse: Kann ich mich trotz Erkrankung und potenziellen Nebenwirkungen adäquat kümmern und dem Tier gerecht werden?
Achtung!
Der Krebsinformationsdienst rät bei einer Neuanschaffung dazu, dass Krebspatienten kein Jungtier nehmen sollten. Hunde sollten mindestens sechs Monate, Katzen ein Jahr und kastriert sein. Besondere Vorsicht gilt bei exotischen Tiere aufgrund von fremden Erregern.
🗣️Tipps, wenn ihr euch kein eigenes Tier zulegen könnt:
1
Sollte es in eurer Nähe Tierheime geben, fragt dort doch einfach nach, ob ihr mit Hunden Gassi gehen oder mit Katzen spielen könnt. Gerade diese Tiere freuen sich garantiert über ein bisschen Auslauf oder eine Schmuseeinheit.
2
Ihr habt Bekannte oder Verwandte, die ein Haustier besitzen? Vielleicht freuen sie sich, wenn ihr mal auf die Fellnase aufpasst.
3
Wer etwas ganz anderes ausprobieren möchte (und körperlich dazu in der Lage ist), hat in seiner Nähe vielleicht die Möglichkeit an einer Alpakawanderung teilzunehmen. Den Tieren wird eine beruhigende Wirkung auf Menschen zugesprochen, da sie sehr sensibel sind und einfühlsam auf menschliche Emotionen reagieren.
4
Es gibt ehrenamtliche Vereine, die tiergestützte Therapien bei Krebsbehandlungen anbieten. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass die Kosten selten von den Kassen übernommen werden. Am besten einfach nachfragen.