Organspende: Eine lebensrettende Entscheidung

Ein illustrierter Organspendeausweis in Mitte von illustrierten Organen.
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Zahlen & Fakten
Es klingt drastisch! Darf es auch, denn es ist wichtig: Eine Organspende entscheidet über Leben oder Tod! Erkrankte sind von anderen genauso abhängig, wie beispielsweise Leukämiepatient:innen von einer Stammzellspende eines Gesunden. Deswegen befassen wir uns heute, am Tag der Organspende, mit diesem (im wahrsten Sinne des Wortes) ›überlebenswichtigen‹ Thema – auch in Bezug auf Krebs.

Zahlen und Fakten:

Rund 8.500 Menschen in Deutschland stehen auf der Warteliste für ein Spenderorgan. Die meisten Patient:innen benötigen eine Niere, gefolgt von Leber, Herz, Lunge und Bauchspeicheldrüse. Laut der Deutschen Stiftung Organtransplantation haben im vergangenen Jahr 965 Menschen nach ihrem Tod ein oder mehrere Organe (insgesamt 2.877) gespendet. Diese wurden sowohl in Deutschland als auch im Ausland transplantiert. In Summe wurden 2.986 Organe nach einer postmortalen Spende in Deutschland transplantiert, die bundesweit und im Ausland entnommen wurden.

4.996 Erkrankte in Deutschland warteten 2023 auf ein passendes Organ, 667 von ihnen starben.

Am 18. März 2024 ist das zentrale Organspende-Register online gegangen. Damit soll die Bereitschaft zur Organspende in Deutschland erhöht werden – im europäischen Vergleich gilt die Bundesrepublik als eines der Schlusslichter. Laut neuestem Stand (Ende Mai 2024) haben sich bereits 119.000 Menschen im Register eingetragen. Die Entscheidung kann jederzeit geändert beziehungsweise widerrufen werden.

Organspende und Krebs:

Zwei bis drei Prozent der Organspender sind Menschen, die zuvor an Krebs erkrankt waren.

Es werden nur solche ehemaligen Krebspatienten als Organspender akzeptiert, bei denen die Krebserkrankung schon lange zurückliegt und eine Heilung der Erkrankung als sehr wahrscheinlich gilt.

Jede Transplantation berge neben dem grundsätzlichen immunologischen Risiko einer Abstoßung auch Risiken im Hinblick auf die potenzielle Übertragung von Erkrankungen. Die können den Transplantationserfolg gefährden oder für die Organempfänger:innen in seltenen Fällen sogar lebensbedrohlich sein.

Vor einer Organentenahme werden Spender:innen unter Einhaltung notwendiger Qualitäts- und Sicherheitsstandards medizinisch untersucht.

Bei Krebspatienten werden hierbei insbesondere Informationen über den Zeitpunkt der Erstdiagnose und Art der Krebserkrankung, das initiale Tumorstadium, die erfolgte Therapie, die Ergebnisse der Nachsorgeuntersuchungen sowie der Nachweis einer ausreichend langen und aktuell gegebenen Rezidivfreiheit zur Beurteilung der medizinischen Machbarkeit einer Organspende herangezogen.

Dr. Schleicher ergänzt: »Mit Ausnahme von Malignomen des Zentralen Nervensystems, stellen zum Zeitpunkt einer potenziellen Organspende bestehende maligne Tumorerkrankungen in der Regel ein Ausschlusskriterium für eine Organspende dar.«

Jeder Einzelfall werde jedoch mit Blick auf das Risiko-Nutzen-Verhältnis für die Patient:innen auf den Wartelisten geprüft.

Und wie sieht es mit Krebspatient:innen aus, die auf ein neues Organ angewiesen sind?

Eindeutige Zahlen darüber, wie viele Erkrankte in Deutschland ein Organ benötigen, gibt es nicht. Das liegt daran, dass Organtransplantationen bei Betroffenen eher selten sind, da die Behandlung und Kontrolle der Krebserkrankung Vorrang hat, so die Stiftung.

Nel.a ist blond, trägt einen Zopf und einen schwarzen HoodiePlatzhalter Bild
Lisa Schneider schaut mit einem Zähne zeigenden Lächeln in die Kamera. Diese Person trägt eine Brille mit schwarzen Rahmen sowie ein weinrotes Oberteil. Die Haare sind zu einem Dutt zusammengebunden. Der Hintergrund ist rosa.Platzhalter Bild
Autor:in
Nela Müller
Designer:in
Lisa Schneider
Datum
31.5.2024

Du hast Lust auf noch mehr Infos?
Schau dir hier unsere Quellen an.

Organspende-Info, Deutsche Stiftung Organtransplantation, Bundesgesundheitsministerium

Weitere Informationen rund um das Thema findet ihr hier.

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