Die Prognosen für Krebserkrankungen verbessern sich stetig. Immer mehr Menschen können glücklicherweise geheilt werden, was bedeutet, dass es immer mehr Langzeitüberlebende gibt. Nun rücken jedoch weitere wichtige Themen für die Cancer-Survivors in den Vordergrund: Es geht um Rückfälle, Spätfolgen und Langzeitnebenwirkungen der Krebstherapie.
Hier müssen wir zwischen Langzeit- und Spätfolgen unterscheiden: Während Langzeitfolgen innerhalb der ersten 5 Jahre nach der Therapie auftreten können, erscheinen Spätfolgen erst nach diesem Zeitraum. Menschen, die länger als fünf Jahre nach der Diagnosestellung leben, werden in Deutschland häufig als »Krebs-Langzeit-Überlebende« bezeichnet. In Deutschland geht man aktuell von ungefähr 2,5 Mio. Langzeit-Überlebenden aus, wobei diese Zahl in der Zukunft steigen wird.
Die Wahrscheinlichkeit für Spätfolgen und Folgeerkrankungen einer Krebstherapie ist abhängig von der Krebserkrankung und der jeweiligen Behandlungsform. Dazu kommen der individuelle Krankheitsverlauf und Nebenwirkungen der Krebstherapie.
Bereits während der Krebserkrankung und der Krebstherapie können Betroffene die Folgen von Krebs spüren. Zu Spätfolgen kann es jedoch auch stark verzögert kommen. Möglicherweise treten sie erst Jahrzehnte nach der Therapie auf und werden dann nicht mehr mit der früheren Krebserkrankung in Zusammenhang gebracht. Zudem lassen sich Spätfolgen von Krebs manchmal nicht von herkömmlichen Altersbeschwerden unterscheiden.
Je nach Individualfall können Überlebende von starken Folgen betroffen sein, oder gar keine Einschränkungen erleben und komplikationsarm zu einem normalen Leben zurückkehren. Außerdem können Beschwerden vorübergehen oder permanent sein. Sie können sich sowohl verbessern als auch verschlechtern.