»Mein Name ist Lisa, ich bin 30 Jahre alt und bekam im August 2020 die Diagnose Hodgkin-Lymphom, Stadium IV. Das Jahr 2020 fing schon nicht so gut an: Corona kam und dann wurde mir auch noch unerwartet ein geliebter Mensch genommen. Doch das sollte leider noch nicht alles sein.
Eigentlich war ich gerade dabei, Möbel für meine Wohnung auszusuchen, als ich zufällig einen angeschwollenen Lymphknoten am Hals bemerkte. Der Hausarzt schickte mich sofort zum MRT und Ultraschall. Er meinte, es sei nur eine Zyste, mit einer OP wäre das erledigt. Alles nicht so schlimm. Mein Gefühl sagte mir aber, dass irgendetwas nicht stimmte. Ich habe einfach gemerkt, dass etwas nicht in Ordnung ist.
Also holte ich mir eine zweite Meinung ein. Der Schock kam nach der Biopsie: ›Sie haben Krebs.‹ Mehrmals wurde ich nach Symptomen gefragt. Ich hatte nur KEINE. Dann ging alles ganz schnell: Mir wurde ein Port eingesetzt und ich bekam vier Zyklen Chemotherapie ›Beacopp eskaliert‹.
Für mich war von Anfang an klar: Ich KÄMPFE! EGAL WIE! Mit jeder Zelle meines Körpers! Aufgeben war keine Option. Ich möchte LEBEN!
Auf meinem Account habe ich meine Geschichte geteilt. Durch Social Media konnte ich damals mit anderen Betroffenen in Kontakt treten. Das hat mir persönlich sehr geholfen, da niemand alleine ist. Mir ist es wichtig, anderen Mut zu machen, darüber zu sprechen und aufzuklären. Krebs kennt eben kein Alter! Und Krebs darf einfach kein Tabuthema mehr sein!
Nun kämpfe ich mich wieder zurück ins Leben. Mit meinen Nebenwirkungen schlage ich mich noch so rum. Denn nur weil man krebsfrei ist, heißt das nicht, dass man gesund ist.
Eure Lisa ♥️«
»Hallo, Ich bin die Claudia. Die Diagnose metastasierender Brustkrebs habe ich im April 2021 im Alter von 30 Jahren bekommen. Im April hieß es sogar eigentlich noch, dass ich in der Leber einen gutartigen Tumor hätte und es keine Metastase gäbe. Also wurde ich klassisch auf Brustkrebs behandelt, mit 16 Zyklen Chemotherapie, 4x EC und 12x Paclitaxel. Im Anschluss wurde ich brusterhaltend operiert.
Beim Kontroll-MRT der Leber kam dann der Verdacht, dass es sich doch um eine Metastase handelt und auch neue hinzugekommen sind. Kurz vor Weihnachten wurde dann eine Biopsie von der Leber gemacht. Am 3. Januar bekam ich schließlich die Bestätigung, dass es sich tatsächlich um Metastasen handelte. – Das war der Tiefpunkt meiner Erkrankung, denn damit wurde mir eine Chance auf Heilung verwehrt.
Mir war klar, dass diese bösartigen Zellen aus meinem Körper hinausmüssen. So kam es dazu, dass ich auf Instagram nach Frauen gesucht hatte, die in der gleichen Situation waren. Durch ihre Erfahrungen konnte ich profitieren und so bin ich über 400 km nach Hannover gereist. Dort wurde eine Metastase operativ entfernt und sieben weitere während der Operation noch verkocht.
Der Austausch auf Instagram hat mir während der ganzen Zeit viel Halt gegeben. Was auch der Grund ist, hier offen über meine Erkrankung zu schreiben.
Aktuell befinde ich mich noch in der Bestrahlung. Im April starte ich dann mit meiner Dauertherapie. Da meine Tumorzellen Hormonrezeptoren haben, bekomme ich eine Antihormontherapie und zusätzlich dann noch einen CDK 4/6 Inhibitor.
Seit der Erkrankung steht mein ganzes Leben auf dem Kopf. Aber ich werde mich von meiner Diagnose nicht unterkriegen lassen. Denn ich will leben und noch die ganze Welt bereisen.«
»Mein Jahr 2021 begann sehr stressig. Ich hatte mehrere Projekte am Laufen und war sehr vertieft in eine Studienarbeit. Nachts spürte ich einen stechenden Schmerz in meiner Brust. Ich ignorierte es im Glauben, dass es Verspannungen seien. Während sich nach und nach meine Projekte dem Ende näherten, wurde der Schmerz in meiner linken Brust stärker. Beim Abtasten erstarrte ich – da ist ein Knoten.
Bei der Frauenärztin wurde ich sofort zum Radiologen überwiesen. Dann die Entwarnung: Es ist nur eine Zyste, die in einem halben Jahr nochmal überprüft werden muss. Die Wochen vergingen, aber der Schmerz wurde immer stärker und der Knoten größer. Da ich irgendwann das Stechen ohne Schmerzmittel nicht mehr aushielt, verlangte ich nach einem zweiten Ultraschallbild. Zuerst wurde ich abgewimmelt, aber zum Glück ließ ich nicht locker und bekam einen weiteren Termin. Von da an ging alles sehr schnell. Zwei Wochen später bekam ich den Biopsie-Befund: Triple-negative Mammakarzinom mit einem Wachstum von 90 Prozent. Ich konnte es nicht glauben! Ich? Ich war doch viel zu jung und lebte zu gesund – niemand in meiner Familie war je an Krebs erkrankt.
Die folgenden Wochen waren ein Alptraum. Meine Angststörung brach wieder aus und ich sah mich nicht in der Lage eine Chemotherapie durchzustehen. Aber was blieb mir übrig? Gemeinsam mit meinen Onkologen entschieden wir, dass ich parallel zur Chemotherapie eine Antidepressiva-Behandlung bekommen soll. Rückblickend war das die beste Entscheidung. Auch wenn es mir wegen der Chemo körperlich manchmal nicht so gut ging, wurde ich von Woche zu Woche immer zuversichtlicher und konnte besser mit meiner Erkrankung umgehen.
Inzwischen habe ich die Chemotherapie hinter mich gebracht und der Tumor ist dadurch komplett verschwunden. Eine Operation und die Bestrahlung stehen zwar noch vor mir, aber ich bin jetzt schon unendlich dankbar, dass die Behandlung so gut angesprungen ist.
Ich möchte durch meine Geschichte andere daran erinnern, dass man für seine Gesundheit einstehen muss. Lasst euch nicht bei Ärzten abwimmeln und geht zu euren Vorsorgeuntersuchungen! Sie können Leben retten.«
»Hallo mein Name ist Jenni alias @hodgkinwarrior. Ich bin 30 Jahre alt, verheiratet und habe 2 Kinder. Im Juli 2020 erhielt ich die Diagnose ›Hodgkin Lymphom‹ Stadium 4BE. Meine Geschichte fing bereits Ende 2017 an. Immer schlechtere Blutwerte, Alkoholschmerz und weitere unspezifische Symptome wurden auf Stress, Einbildung und vor allem das Rauchen geschoben. Die darauffolgenden Monate und Jahre waren ein Ärztemarathon. 2020 jedoch sollte sich alles ändern. Das Jahr hatte so schön angefangen. Dann kam Corona und der Horrorfilm ging los. Eingehend mit Corona fingen bei mir weitere ›B Symptome‹ an. Nesselsucht, starker Husten und Nachtschweiß machten mir das Leben schwer. Im Juni bemerkte ich eine Schwellung am Brustbein, worauf ein MRT folgte. Man hatte tatsächlich endlich etwas entdeckt. Durch eine anschließende Biopsie, KMP etc. war klar: ›Ich habe Krebs‹ – und das schon in einem fortgeschrittenen bzw. Endstadium. Durch falsche Behandlungen blieb der Krebs drei Jahre unentdeckt. Jetzt musste alles ganz schnell gehen. Zum allerersten Mal haben sich die Ärzte Zeit genommen, wollten meine Geschichte hören und haben mich behandelt. Zwei Wochen später ging es an nur einem Tag sportlich direkt mit der Port-Operation und anschließender Chemotherapie weiter.
Seit dem 17. Dezember 2020 befinde ich mich in Remission und hoffe, dass der Krebs nie wieder kommt 🙏. Die Diagnose Krebs kann jeden treffen. Und egal welche Krebsart, wir gehen im Endeffekt den gleichen Weg. Ich habe es mir zur Lebensaufgabe gemacht anderen Betroffenen Mut zu machen und sie darin zu bestärken, auf ihr inneres Gefühl zu hören, wenn etwas nicht stimmt. Als aktive Krebsbloggerin möchte ich mit meiner Geschichte sensibilisieren, thematisieren, aufklären und helfen. Krebs soll und darf kein Tabuthema sein. Auf YouTube und Instagram lasse ich Euch an meinen Leben teilhaben. Der Austausch ist wahnsinnig wichtig und es tut so gut nicht alleine zu sein ❤. Krebs betrifft uns alle.«
»Der Moment, als ich das erste Mal die schwindende Gesundheit meines Vaters bemerkte, war wie ein ruckartiger Abschluss meines Erwachsenwerdens. Die kindliche Naivität des Glaubens an die Unverwundbarkeit des Vaters zerschellte urplötzlich im Angesicht des Gewichtsverlustes meines Vaters. Das war ungefähr zwei Jahre vor seinem Tod. Tür an Tür erlebte ich den langsamen und unaufhaltsamen Prozess der gesundheitlichen Verschlechterung, wenngleich die Familie nie die Hoffnung verlor.
Mein Vater verstarb im Juni 2021 nach fast zwei Jahren Kampf gegen den Lungenkrebs – da war er 67 Jahre, ich 23 Jahre alt. Freiheit war das wertvollste Gut in seinem Leben. So wichtig, dass er nahezu alles diesem Prinzip unterordnete. Er lebte seine Freiheit aus in den radikalsten Formen, Freiheit als Lebensphilosophie, ohne Regeln, ohne gesellschaftliche Zwänge. Lieber kurz und glücklich leben, als lang und unglücklich. Seine Krankheit nahm ihm diese Freiheit. Er sagte mir als Kind wiederholt, dass er niemals an diesen Punkt kommen wolle, wo er nicht mehr der vollkommenen Selbstständigkeit fähig sei. Ich glaube, das war seine größte Angst. Diese Angst manifestiert zu sehen in seiner fortschreitenden Erkrankung, und seine eigene Ohnmacht, das war für mich das Schlimmste.
Rückblickend bereue ich einiges, gleichzeitig bin ich sehr glücklich darüber wie und wen ich als meinen Vater erleben durfte. Ich bereue, ihm manchmal das Gefühl gegeben zu haben, er müsse sich vor mir rechtfertigen für die traumatisch-schicksalhaften Umstände seiner Kindheit und seines Lebens, die ihn auf Schritt und Tritt verfolgt haben. Ich bereue, dass wir uns nur selten direkt unsere Liebe zeigen konnten.
Ich bin glücklich darüber, einen so grenzenlos liebevollen Vater gehabt zu haben, bereit jederzeit alles für seine Kinder zu opfern. Ich bin glücklich darüber, einen Vater gehabt zu haben, der immer zuerst an uns und dann an sich gedacht hat, auch wenn ihm das zum Verhängnis wurde. Ich bin glücklich darüber einen Vater gehabt zu haben, welcher ein solch ungezwungen-einzigartiges Leben geführt und mit einem gelassenen Lächeln den Härten seines Lebens entgegengetreten ist.
Nach seinem Tod fiel ich in ein Vakuum der innerlichen Leere. Ich komme gut mit schwierigen Situationen zurecht und habe auch diese überstanden, nichtsdestotrotz habe ich diese Leere auch mit Arbeit und Studium gefüllt. Ablenkung ist gut, endlose Trauer nicht unbedingt. Wenn ich jedoch die Zeit zurückdrehen könnte, würde ich mich für weniger Ablenkung und mehr Trauerarbeit entscheiden. Das sage ich mir im Nachhinein. Würde ich es tatsächlich anders machen? Ich weiß es nicht.«
»Hey, ich bin Daniel, 39 Jahre alt und im Juli/August 2019 wurde mir ein alveoläres Weichteilsarkom (ASPS) Stadium IV diagnostiziert. Weil der Krebs auf meine Knochen und mittlerweile auch auf die Lymphknoten gestreut hat, wurde bei mir am linken Oberschenkel eine Marknagelung vorgenommen.
Zur Zeit der Diagnose war ich der einzige Mensch in Deutschland, der diese Krebsart hatte. Zusätzlich wurde mir dann auch mitgeteilt, dass ich unheilbar an Krebs erkrankt bin und man mir keine fünf Jahre mehr zu Leben gab. Außerdem werde ich wohl nie wieder selbständig laufen können, weil ein Tumor im Becken sitzt und ich mir zudem im August 2019 einen Bandscheibenvorfall zugezogen habe. Der Bandscheibenvorfall ist nicht operabel, weil ich sonst meine Therapie später hätte anfangen müssen – das kam für mich nicht infrage.
Zuerst wurde eine stationäre Chemotherapie versucht, die aber nicht angeschlagen hatte, sodass wir auf eine Tablettentherapie mit dem Medikament Cabozantinib umgeschwenkt sind. Diese Therapie wirkte bis Juli diesen Jahres. Bis die Krankenkasse eine neue Therapie genehmigt hatte, haben wir es erst mal mit dem Medikament Pazopanib wieder als Tabletten-Therapie versucht. Diese Therapieart schlug allerdings nicht an, weswegen ich seit Mitte Oktober das Medikament Axitinib in Tablettenform nehme und begleitend eine Immuntherapie bekomme.
Seitdem ich in Therapie bin, muss ich alle drei Monate zur Kontrolle in das CT zum Staging. Die Woche vor jedem CT ist wegen der Ungewissheit, ob die Therapie weiter anschlägt oder nicht, gefühls- und kopfmäßig immer die Hölle. Das nächste CT steht im Januar an und da heißt es wieder darauf zu hoffen, dass mein Leben durch die Therapie weiter verlängert werden kann. Seit meiner Erkrankung kümmert sich meine Familie rührend um mich und versucht es mir immer so schön wie möglich zu machen, wofür ich ihnen total dankbar bin. Ich möchte noch weiter viele schöne Momente mit meiner Familie und meinen Freunden verbringen, weshalb ich darum kämpfe, dass ich so lange wie möglich leben werde.
Ich möchte es dem Arzt und vor allem dem Krebs zeigen, dass ich länger als diese fünf Jahre leben werde und dass ich wieder selbständig gehen werde. Zweiteres habe ich schon geschafft, denn seit Juli 2020 kann ich wieder ohne Gehhilfen laufen, was mir sehr viel Selbstständigkeit zurückgebracht hat. Seit Juni diesen Jahres bin ich auch wieder als Ausbilder bei uns in der Kreisfeuerwehr aktiv und konnte mir damit einen Teil meines alten Lebens zurückerkämpfen. Darauf bin ich sehr stolz.«
»Hallo, ich bin der Michael, 32 Jahre alt und der Typ hinter dem Profil @Michomb. Die Info über zahlreiche Metastasen habe ich ein Jahr nach meiner ursprünglichen Diagnose erhalten. Ich werde den Moment niemals vergessen, als meine Angst bestätigt wurde, noch viel schlimmer krank zu sein. Ich, mit meinem zumeist schlagfertigen Mundwerk, war sprachlos, hoffnungslos, niedergeschlagen, durch und durch voller Angst, alles durch die Diagnose: Schwarzer Hautkrebs.
All das soll durch ein kleines Muttermal entstanden sein? Ja, es hat sich ein wenig verändert, und ja, es hat hin und wieder gejuckt, aber das kleine Ding? Das kleine Ding soll diese verheerenden Auswirkungen haben? Ja, ein malignes Melanom ist unfassbar gefährlich und aggressiv, es frisst sich in Rekordtempo durch die Hautschichten und sobald es das geschafft hat, streut es liebend gerne in sämtliche Organe. Und dann ist es von einem auf den anderen Tag vorbei, das frühere Leben. Wie ein zweiter, noch dunklerer Schatten verfolgt dich das Thema Krebs, jeden Tag. Seither gab es keinen Tag mehr, an welchem ich nicht mit meiner Krankheit konfrontiert wurde. Schnell ist man gezeichnet von den ersten Wirkungen und Nebenwirkungen der Therapie. Therapieerfolge werden von zum Teil heftigen Nebenwirkungen begleitet. Aber mit diesen vereinbart man sein Leben, denn, es ist ein Leben. Jede, wirklich jede Nebenwirkung würde man eingehen, nur um den Worten ›krebsfrei‹ oder ›Heilung‹ näherzukommen. Klar, einiges ist auch positiv zu betrachten, die Ansicht auf das Leben ändert sich.
Viele Dinge, die früher scheinbar wichtig waren, sind es nun nicht mehr. Die richtig wichtigen Themen rücken in den Vordergrund. Und jetzt? Die Frage: Kann ich dem ganzen zuvorkommen? Ganz klar: JA! Hautkrebsvorsorge! Ein ab einem gewissen Alter von der Kasse bezahltes Instrument, um Hautkrebs früh zu entdecken und meinem Schicksal aus dem Weg zu gehen! Und selbst wenn es nicht bezahlt wird, ein auffälliges Muttermal zu kontrollieren, macht niemanden arm. 😊 Ich für meinen Teil habe beschlossen, den Kampf gegen den schwarzen Hautkrebs nicht aufzugeben. Ich werde kämpfen und kommunizieren, so viel und so oft ich kann. Vielleicht erreiche ich dadurch den einen oder anderen, der dann durch mich zur Hautkrebsvorsorge geht. Einen, dem ich durch mein Beispiel mein Schicksal ersparen kann. Passt auf euch auf! 😊«
Mehr Informationen für Patient:innen mit schwarzem Hautkrebs gibt es beim Melanom Info Deutschland e.V.
»Hallo, ich bin Mel, 42 Jahre alt, verheiratet und Mutter eines 6-Jährigen. Im April 2020 sagte mir der Arzt: ›Sie haben einen Tumor, aber den können wir entfernen. Allerdings werden Sie einen Teil des rechten Lungenflügels verlieren.‹ Ich war baff, das geht? Und wie das geht!
Letztendlich wurde mir im Mai 2021 fast der gesamte rechte Lungenflügel entfernt, da der Tumor ungünstig lag. Der restliche rechte Oberlappen, der geblieben war, war eingeschnappt und breitete sich nicht mehr aus.
Nach der ersten Operation wäre ich fast verblutet. Ich hatte die schlimmsten Schmerzen meines Lebens, doch keiner glaubte mir. Erst nach 48 Stunden erkannte ein Arzt die Lage: Not-OP, zwei Liter Blutverlust. Tage auf der Intensivstation folgten.
Wieder merkte ich, dass etwas nicht stimmt. Ich wurde aus der Klinik entlassen, ging in die Reha. Dort brach ich nach anderthalb Wochen zusammen. Ich konnte nicht mehr. Keiner wusste, was los ist, wieder keiner glaubte mir, dass ich Eiter schmeckte. Von einem Krankenhaus kam ich ins nächste, dann die Diagnose: Empyem der Lunge (Eiterkapsel).
Über 0,7 Liter Eiter hatte sich an der Operationsstelle gebildet. Eine Drainage wurde gelegt, dreimal täglich spülen usw. für 10 Tage lang. Ich hatte keine Lust mehr. Ich wog kaum noch 50 kg. Der Arzt, der mir das Leben gerettet hatte, trat mir in den Hintern. Ich hatte aufgegeben, doch dann habe ich mich wieder zurückgekämpft. Und mein Motto lautet seitdem: Durchbeißen. ›Geht mit einer halben Lunge nicht‹ – gibt’s nicht! Meine neue Leidenschaft ist das Bergsteigen, das ist nämlich nichts für Leute mit schwacher Lunge. Stimmt nicht – ich war auf 3.600 Metern und möchte noch höher hinaus. Für 2022 habe ich mir schon einige Touren herausgesucht. Beim Bergsteigen spüre ich nämlich genau das, was ich durchgemacht habe: meinen schmerzenden Körper! Und das liebe ich mittlerweile, denn so weiß ich: Ich lebe noch!«
»Mein Name ist Klaudia, ich bin 35 Jahre alt, verheiratet und Mama von zwei tollen Kindern im Alter von 3 und 6 Jahren. Meinen ersten richtigen Berührungspunkt mit Krebs hatte ich, als mein Papa mit 44 Jahren an einem Magenkrebs verstarb. Seine Diagnose erhielt er kurz vor Weihnachten, nur ein Jahr später starb er, kurz vor Weihnachten. Für mich brach eine Welt zusammen. Jahre voller Therapien folgten, in denen sich ganz klar eine meiner größten Ängste herauskristallisierte: Dass es auch mich erwischen könnte.
Im Frühjahr 2019 – ich war bereits Zweifach-Mama, mein Kleiner erst ein Jahr alt – zeigten sich die ersten Symptome. Damals dachte ich mir noch nichts dabei. Ich ging ja regelmäßig zur Krebsvorsorge – sogar jedes halbe Jahr. Einen Abstrich und eine Koloskopie später stand es dann – wie bei meinem Papa damals – kurz vor Weihnachten fest: Ich hatte Gebärmutterhalskrebs. Während ich noch hoffte, dass er so klein war, dass er mit einer simplen Konisation oder spätestens der folgenden Hysterektomie verschwindet, haben es sich Zellen meines fiesen Untermieters bereits in einem Lymphknoten bequem gemacht. Es war klar: Eine Radio-Chemo musste her. Zweimal 120 Stunden Chemotherapie und 28 äußere Bestrahlungen. Heute bin ich seit anderthalb Jahren in Remission.
Meine größte Angst war also wahr geworden. Und sie ist zu meinem stetigen Begleiter geworden. Angst vor Krebs. Angst vor einem Rezidiv. Angst davor, meine zwei Kinder nicht aufwachsen zu sehen.
Nach meiner Diagnose war schnell klar: Ich möchte helfen. Ich möchte aufklären – Lasst euch gegen HPV impfen! Geht zur Vorsorge! Ich möchte zeigen: Du bist nicht allein! Vor allem auch als Mama mit einer solch lebenseinschneidenden Erkrankung.
Seitdem ich über meinen Gebärmutterhalskrebs, die Behandlung und ihre Nachwirkungen spreche, haben sich schon viele Frauen bei mir privat gemeldet. Ich habe Fragen beantwortet, getröstet, Hoffnung gemacht. Und in diesem Prozess habe ich auch mir Hoffnung geschenkt. Wir können uns alle gegenseitig Mut zusprechen, Kraft spenden, einfach nur zuhören. Das treibt mich an, auch weiterhin über diese schwere Zeit in meinem Leben zu sprechen.«
»Hallo, mein Name ist Evelyn, ich bin 29 Jahre alt und komme aus Südtirol. Mein Kampf begann im April 2020 mit der Diagnose ›Brustkrebs‹. Dieser Kampf beeinflusste aber nicht nur mich, sondern auch meine Familie.
Im Moment befinde ich mich im täglichen Kampf mit der Antihormontherapie und dem Kampf zurück ins normale Leben. Zwischen dem ›normalen‹ Alltag, Arbeit, Kleinkindern und vielen Arztterminen versuche ich achtsam mit meinem Körper umzugehen und meine innere Mitte zu finden.
Schon bald findet der Wechsel meines Implantates von über dem Muskel zu unter dem Muskel statt und auch meine erste große Nachuntersuchung steht an. Bitte drückt mir die Daumen ❤️ Ich drücke euch, eure Evelyn«
»Hi, mein Name ist Manuela, ich bin 36 Jahre alt, Mutter von zwei tollen Mädels und meine Diagnose ›metastasierter Lungenkrebs‹ erhielt ich im Oktober 2019.
Alles begann mit Flankenschmerzen am rechten Rippenbogen. Ich dachte mir, dass ich einen ›Zug‹ erwischt hätte, da ich meine große Tochter damals mit dem Fahrrad zur Kita brachte und dabei noch meine jüngste – damals 6 Monate alte – Tochter trug. Eine logische Erklärung. ›Nach unserem Urlaub wird das schon alles wieder in Ordnung sein‹, dachte ich mir. Leider wurde ich enttäuscht, die Schmerzen wurden immer schlimmer. Ich konnte nachts nicht mehr auf dem Rücken oder auf der rechten Seite liegen! Der erste Gang nach unserem Urlaub ging zu meiner Hausärztin, die glücklicherweise direkt super reagiert und mich sofort an den Lungenfacharzt überwiesen hat – und damit nahm das Schicksal seinen Lauf.
Am 1. Oktober 2019 kam dann der Moment, der mir die Luft genommen hat: ›Sie haben ein Lungenkarzinom mit einer Metastase am Rippenfell‹, Stadium IV – Palliativ. Wie kann das sein – ich habe nicht einmal geraucht!
Eine Mutationsanalyse wurde durchgeführt – Ergebnis EGFR-Mutation. Es kam eine zielgerichtete Therapie infrage. Eine Tablette pro Tag und alle drei Wochen eine Antikörperinfusion. Damit konnte ich leben – Hauptsache ›ich lebe‹ für meine Kinder und meine Familie. Ich habe die ersten Wochen so sehr geweint, als ich meine kleine Tochter im Arm hielt oder mit meiner Großen kuschelte! Die Gedanken, dass ich sie nicht aufwachsen sehen könnte, waren für mich die Hölle. Mein Mann hat mich immer aufgebaut und mir gesagt: ›Das war noch nicht alles!‹ Er hat recht behalten! Schon nach dem ersten Kontroll-CT hieß es, die Therapie würde super anschlagen, die Metastase am Rippenfell seien nicht mehr sichtbar! Die Ärzte waren sich einig: Wir können operieren, wenn ich es wünsche! Denn nach ärztlichen Richtlinien war das eigentlich nicht mehr vorgesehen. Wieder blieb mir der Atem stehen, allerdings diesmal voller Freude und Glück – dieses Gefühl der Dankbarkeit. Es waren noch einige Krankenhausbesuche nötig und etliche Untersuchungen, aber diesmal mit dem Ziel, das Mistding aus meinem Körper zu bekommen. Schon allein dieser Gedanke hat mich noch mehr gestärkt und motiviert!
Leider wurde mein Nervenkostüm noch mehr strapaziert, da Corona auf dem Vormarsch war – mein erster OP-Termin musste aufgrund der damaligen Situation dann sogar verschoben werden. Im April 2020 war es dann aber soweit: Mir wurde der rechte obere Lungenlappen entfernt, das komplette Rippenfell wegen der Metastasen abgezogen und ein Teil vom Zwerchfell wurde vorsichtshalber auch entfernt. On top gab es eine Chemospülung in den Bauchraum. Die Zeit nach der Operation war schwieriger als gedacht: Ich habe sehr lange gebraucht, bis ich wieder auf die Füße gekommen bin. Ohne fremde Hilfe ging am Anfang gar nichts! Nichtsdestotrotz wusste ich immer, wofür ich das Ganze mache: Für meine Kinder! Den Gedanken, dass die beiden mal ohne Mutter da stehen würden, wollte ich nicht akzeptieren – SO NICHT, nicht mit mir! Das sagte ich mir immer wieder!
Mittlerweile bin ich seit über einem Jahr krebsfrei – geheilt darf ich mich nicht nennen, da ich weiterhin meine Tabletten nehme, aber für mich fühlt es sich so an. Das ist das, was für mich zählt.«
»Krebs als Chance – kann ich das wirklich sagen? Mittlerweile ja, aber dafür muss ich kurz ausholen. Ich bin Denis von @denisurban.official. Mit 22 Jahren erhielt ich die Diagnose ›Krebs im Endstadium‹. Ein 18 cm großer Tumor befand sich in meiner Brust. ›Ein paar Wochen habe ich noch zu leben‹, sagten meine Ärzte. Doch ich hatte großes Glück.
In den folgenden 14 Monaten begann ein Therapie-Marathon für mich. 266 Tage im Krankenhaus. Eigentlich hatte ich gar keine Zeit dafür, denn ich war mitten in meinem Studium und bald standen wieder Prüfungen an. Doch wie so oft spielt das Leben anders als geplant.
In einer Phase, in der es wirklich kritisch war, sagte ich zu meiner Mama: ›Ich will noch nicht sterben. Ich habe noch so viel vor in meinem Leben.‹ Ein Moment, der mein Leben in Zukunft stark prägen sollte. Denn diese Aussage heißt gleichzeitig auch, dass ich mein Leben bis dahin nicht so gelebt habe, wie ich es leben wollte. Niemand weiß, wie viel Zeit wir hier auf der Erde haben. Für mich ist es auch nicht mehr so wichtig. Viel wichtiger ist, wie wir diese Zeit für uns nutzen.
Nach meiner Therapie merkte ich schnell, dass ich nicht mehr wie früher funktionierte. Aber will ich das überhaupt? Was ist mir denn wirklich wichtig? Was macht mich wirklich glücklich? Was für ein Leben möchte ich leben? Zum ersten Mal in meinem Leben war ich wirklich ehrlich zu mir selbst. – Nein, das war alles andere als einfach. Es ging auch nicht von heute auf morgen. Doch es war die einzige Möglichkeit, um Schritt für Schritt meinen Weg zu gehen. Heute darf ich als Coach Menschen begleiten, die sich wie ich mit diesen Fragen beschäftigen, und dabei unterstützen, ihr Leben neu auszurichten.
Ja, Krebs ist scheiße. Darüber brauchen wir nicht zu reden. Doch ich bin mittlerweile dankbar für diesen Teil meines Lebens und kann sagen, dass es mir auch mein Leben geschenkt hat. Ich wünsche Dir von Herzen, dass auch Du das irgendwann sagen kannst ❤.«
»Hi Moin, ich bin Alex, 35 Jahre alt und aus Köln. 2016 hat sich bei mir die Diagnose Hodenkrebs eingeschlichen und mein Leben mal so richtig auf den Kopf gestellt. Nach Hodenentfernung, Chemotherapie, Metastasen, einer – wegen falscher Behandlung – abgebrochenen Reha und einer Berg und Talfahrt, die sich gewaschen hat, bin ich nach fünf Jahren Remission seit Kurzem auch auf großer Mission: Da ich damals nicht den leisesten Schimmer hatte, dass ich mit eigenem Abtasten den Verlauf hätte mildern können und somit selbst meiner Gesundheit – in diesem Fall dem häufigsten Krebs bei Männern zwischen 15 und 45 Jahren – vorbeugen können, habe ich in Zusammenarbeit mit @loveyournuts den Verein ›LoveYourNutsDeutschland‹ @loveyournuts_de gegründet. Wir wollen für das Thema ›Hodenkrebs‹ sensibilisieren und junge Männer auf eigene Vorsorge aufmerksam machen.
Mir ist außerdem aufgefallen, dass nur wenige Männer über Krebs oder allgemein über Gesundheit sprechen – zumindest nicht, wenn es sie selbst betrifft. Daher habe ich mit Darmi @krebslogbuch das wöchentliche Live ›Krebste eine mit?!‹ @krebste.eine.mit ins Leben gerufen. Hier stellen wir unseren Gästen unverblümt Fragen zu Ihrer Krebserkrankung, auf dem Weg, die Weltherrschaft an uns zu reißen 😜«
»Mein Name ist Clemens Wolf, ich bin 38 Jahre und lebe mit meiner Frau und unserem 3-jährigen Sohn in Bielefeld. Im Juli 2020 habe ich die Diagnose ›Ösophagus-Adenokarzinom mit Metastasen in der Leber‹ erhalten. Zu meinen bisherigen Behandlungen zählen über 20 Chemotherapien, 26 Bestrahlungen, eine abgebrochene Operation sowie eine versuchte SIRT. Der Krebs wächst weiter und bisher wurde leider noch keine optimale Behandlung gefunden. Ich bin als unheilbar und damit als Palliativ-Patient eingestuft. Eine Zwerchfellhernie, die ich als Baby hatte, ist ausschlaggebend für meine Krankheit und Diagnose. Trotzdessen genieße ich jeden Tag und nehme nun alles viel bewusster auf. Ich glaube weiterhin an das Positive und auf eine Möglichkeit, dass mein Blatt sich wenden wird. Schenke jeden Tag ein neues Lächeln und versuche jeden Tag positiv zu starten.«
»Hallo, ich bin Christian und ich bin seit dem 16. November 2020 Krebspatient. Ich bin außerdem Blogger und schreibe, was mir in den Sinn kommt. Mit Leidenschaft teile ich Ideen, die dabei helfen, den Alltag mit Krebs mit größtmöglicher Lebensfreude zu bewältigen.
Ich bin kein Schriftsteller, Lektor, Journalist oder Publizist, habe keinerlei Erfahrung in dem was ich gerade tue – aber ich mache es einfach! Aktuell schreibe ich an einem Buch über mich und meinen Krebs. Mein Ziel: Mit meiner Gesundung möchte ich das Buch veröffentlichen und einer breiten Leserschaft zur Verfügung stellen. Ich möchte anderen Mut machen, mit der Überzeugung an die eigenen Selbstheilungskräfte und mit Liebe, schwierige Lebenssituationen zu meistern.
Ich lebe mit dem Krebs! Der Krebs hat in meinem Alltag nicht die Oberhand und bestimmt auch weder mein Aktivitätsniveau, noch Gefühle oder mein seelisches Wohlbefinden oder Gleichgewicht. Und das trotz meiner Nebenwirkungen – wie axonale Polyneuropathie, Konzentrations- und Gedächtnisschwäche, Verstopfung, Wortfindungsstörungen –, meiner bestehenden Arbeitsunfähigkeit, einer negativen schulmedizinischen Prognose, unklaren Spätfolgen meiner bisherigen 21 Chemotherapien, einem seit zwei Jahren fehlenden Urlaub mit meiner Frau und einem geringeren Fleischkonsum, obwohl ich Liebhaber von Barbecue bin.
Klar wird mein Allgemeinzustand direkt oder indirekt durch den Krebs bestimmt. Aber der Schlüssel zu einer hohen Lebensqualität ist die Einstellung zu meiner Krankheit und zu meinem neuen Leben. Das Leben mit dem Krebs ist jetzt besser und schlechter. Beides! An alle Krebskranken: ›Never Give Up!‹«
»Hallo da draußen, mein Name ist Daniela, ich lebe in der Pfalz und meine Krebsgeschichte begann im Januar 2019. Ich bekam die Diagnose Brustkrebs.
Drei Jahre lang spürte ich schon drei Knoten und hatte immer ein ungutes Gefühl. Mein damaliger Frauenarzt sagte mir allerdings, es wäre harmlos. Trotz privatem Ultraschall hatte er die Diagnose immer wieder entkräftet. Im Januar 2019 wechselte ich schließlich den Arzt und dann ging alles ganz schnell. Die Frauenärztin war höchst alarmiert. Im Ultraschall war nicht viel zu sehen, doch der Tastbefund war wohl eindeutig 😳. Es kamen die Worte ›Das ist mit großer Wahrscheinlichkeit Krebs!‹ Es folgte die Mammografie, auch hier war nichts zu sehen. Dann die Stanzung, das Ergebnis: Krebs.
Es brach für mich eine Welt zusammen. Ich rechnete mit dem Schlimmsten. Es folgte noch ein MRT. Dort war zu sehen, dass er sich dünn durch das Gewebe zog. Es war nicht definierbar wie groß er ist, wie weit er sich durchs Gewebe zieht. Auf einmal ging alles sehr schnell und die operative Entfernung der rechten Brust wurde veranlasst. Der pathologische Befund sagte, der Tumor war 9 auf 6 auf 4 cm groß und der Wächter-Lymphknoten war befallen. Es folgte eine weitere Operation, in der 20 Lymphknoten entfernt wurden, Chemotherapie und Bestrahlung. Das volle Programm.
Ich bin ein sehr positiver Mensch und bin es auch geblieben! Ich habe total viel Unsinn getrieben 🙃 – Ich begann damit noch vor Beginn der Chemotherapie und bis heute ist dieser Unsinn geblieben. Was ich getan habe 🤔? Ich habe mich geschminkt – und wie 😂. Auf meinem Account könnt ihr die Ergebnisse sehen. Dazu müsst ihr unbedingt bis 2019 runterscrollen. Heute – knapp zwei Jahre nach Therapieende – bin ich immer noch krebsfrei und mache anderen Mut. Als Nächstes starte ich in die Selbstständigkeit 🥰 mit meinem Good-Karma-Teufel und fertige Unikatschmuck an. Ich freue mich auf euch und den Austausch 😍.
Eure Daniela«
»Heyhey! Mein Name ist Julija und ich erhielt mit 35 Jahren am 3. Januar 2020 die Diagnose ›Triple Negatives Mammakarzinom‹. Meine Kinder waren zu dem Zeitpunkt 2 und 5 Jahre alt und ich hatte große Angst, dass ich die wichtigen Meilensteine in ihrem Leben, wie die Einschulung, nicht miterleben würde.
Meine Chemotherapie erhielt ich während des ersten Lockdowns. So saßen wir zu viert in unserer 80 qm großen Wohnung. Mein Mann hatte mehr zu tun als normal und saß im Homeoffice, hangelte sich von Meeting zu Meeting. Statt die Kinder in die Kita zu bringen, verbrachte ich viel Zeit mit ihnen im Wald. Ich war ständig müde, funktionierte aber und schleppte mich von Etappenziel zu Etappenziel – angetrieben von den Kindern.
Die Akuttherapie gepaart mit der Pandemie war für mich wie ein Ausstieg aus meinem Hamsterrad-Leben. In der Zeit habe ich viel geschrieben, um zu verstehen, und suchte mir meine Ruheorte im Wald. Irgendwie schaffte ich es, mich neu zu sortieren.
Ich gehe heute achtsamer durchs Leben und nehme viel mehr Rücksicht auf meine Bedürfnisse. Tue vieles, was mir guttut und nehme mir mehr Auszeiten. Meine Krebsreise war für mich wie ein Heimkommen zu mir selber. Ich bin ein sehr intuitiver Mensch, der sich früher verbogen hat, um sich anzupassen. Jetzt mache ich – fast – nur noch, was mir Spaß macht. Dieses Jahr haben wir übrigens unseren Sohn eingeschult und unsere Tochter folgt in zwei Jahren.«
»Hallo, ich bin Susanne und das ist meine Geschichte:
›Ja, also es ist Krebs‹ – wie eine Ansage für einen außerplanmäßigen Halt im Zug, schoss es mir durch den Kopf. Es kam mir so absurd vor, ich hätte so gerne gelacht während dem Diagnosegespräch. Auch wenn mir das Lachen in diesem Moment irgendwo im Hals abhandengekommen ist, blieb es ein Leitmotiv, um gut mit mir und der Krankheit umzugehen.
Deswegen habe ich auch mit den @brustkrebskritzelnotizen angefangen. Meine Erfahrungen mit diesem bescheuerten Brustkrebs teile ich im Comic Stil immer mit einem lachenden Auge, weil Humor so heilsam ist.
Natürlich ist nicht alles toll mit diesem ›Mistkrebs‹. Vor allem an meinen Glaubenssätzen ›No mountain is high enough‹ oder ›Nur die Harten kommen in den Garten‹ musste ich ein bisschen basteln. Es ist nicht so einfach für mich Schwäche zuzugeben oder Hilfe anzunehmen. Das habe ich jetzt ganz gut gelernt, denke ich.
Komm, lach mit mir!«
»Mein Name ist Franzi, ich bin 25 Jahre alt und ich erhielt im November 2019 die Diagnose Brustkrebs. Da war ich gerade mal 24 Jahre alt. Mit meiner kleinen Tochter im Alter von 13 Monaten auf dem Arm, stand meine Welt still. Ich dachte nur, ich werde sterben!
Schnell fingen alle Untersuchungen an. Gestreut hat es ›nur‹ in meinen Lymphknoten unter dem Arm, aber sonst hatte ich ›Glück im Unglück‹. Bereits zwei Wochen nach der Diagnose fing die Chemotherapie an. Ich erhielt insgesamt acht Stück davon, hatte eine brusterhaltende Operation und meine Lymphknoten wurden entfernt. Dazu kamen 33 Bestrahlungen und insgesamt 18-mal Antikörpertherapie. Einen Port à Cath hatte ich selbstverständlich auch erhalten.
Nun bin ich seit April 2020 krebsfrei. Ich hatte nach der Chemotherapie eine komplette Remission! Ein Traum! Ziel erreicht! Inzwischen kämpfe ich mich zurück ins Leben. Ich habe ein ausgeprägtes Fatigue-Syndrom und verarbeite das Geschehene. Denn nur weil ›krebsfrei‹, ist man noch lange nicht gesund. Aber ich liebe mein neues Leben! Meine neuen Haare sowieso! Ich habe das alles irgendwie gebraucht, um meine Persönlichkeit zu finden. Da bin ich irgendwie auch dankbar! Denn jetzt bin ich ich.❣️
Ich möchte mit meinem Account Mut machen und helfen. Ich bekomme viele Nachrichten und freue mich über jede einzelne, die ich beantworten kann. Einfach nie den Mut verlieren!«
»Ich stutzte. ›Das gehört da nicht hin‹, dachte ich. In der rechten Brust fühlte ich einen Knoten. Zur Sicherheit tastete ich die linke Brust ab. Auch hier spürte ich einen Knoten. ›Das ist das Gewebe der Brustdrüsen‹, dachte ich erleichtert. Das Gewebe fühlt sich auf beiden Seiten gleich an. Später sollte die Erleichterung in Entsetzen umschlagen. Die Ärzte diagnostizierten Brustkrebs. Beidseitig.
Mein Name ist Anja und ich bin 2017 an Brustkrebs erkrankt. Seitdem hat sich einiges in meinem Leben geändert. Nicht unbedingt äußerlich: Bis auf ein paar Narben bin ich gut davongekommen. Geändert hat sich mein Bewusstsein und meine Einstellung: Habe ich ›früher‹ immer alles ›auf später‹ geschoben, gehe ich nun ohne zu Zögern an alles heran, denn ich habe gelernt, dass es vielleicht kein ›später‹ geben wird.
Mein erster Gedanke – als mir gesagt wurde, dass ich Krebs habe – war, dass ich nicht in die Antarktis und nicht zum Mount Everest gereist bin. Und es inzwischen nicht mehr kann, da ich sterben werde – davon war ich überzeugt!
Ich bin nicht gestorben. Ich bin noch 2017 – vier Monate nach der AHB – mit einem kleinen Expeditionsschiff in die Antarktis gereist. 2018 stand ich dann auf 5.200 Metern Höhe im Basecamp des Mount Everest. Es war mir wichtig, meine Träume zeitnah umzusetzen, denn wer weiß, was noch kommt – bisher kamen noch einige Abenteuer in der Ferne hinzu. :)
Ich achte sehr auf mich und meinen Körper, denn ich habe ja nur diesen einen: Seit der AHB in 2017 mache ich fast täglich Sport, ich ernähre mich gesund, ich meditiere, ich frage mich sehr oft, wie es mir geht; und wenn es Irritationen gibt, gehe ich ihnen auf den Grund und justiere die Richtung. Seit der Operation – der Tag, an dem die Tumore entfernt wurden – sage ich, dass ich gesund bin. Das ist mir wichtig – auch wenn ich noch andere gesundheitliche Baustellen habe.
Was morgen kommt, weiß ich nicht. Deshalb denke ich auch nicht groß darüber nach. Aber den heutigen Tag, den Moment – den lebe ich bewusst.«
»Ich bin Anja und laut Aussage meines Frauenarztes mit 31 Jahren ›zu jung‹ für Brustkrebs. Trotzdem habe ich im Februar 2020 die Diagnose Triple negatives Mammakarzinom erhalten. Hinter mir liegen 17 Monate Therapie: Chemotherapie, mehrere Operationen, Bestrahlungen, Brachytherapie, Tabletten-Chemotherapie … Viele Tränen, viele Rückschläge, viele Nebenwirkungen, viel Kraft, viel Verlust.
Eigentlich mag ich es nicht, wenn Krebs als ›Life Changer‹ romantisiert wird. Dennoch hat er mich etwas gelehrt: Nämlich nichts mehr für ›besondere Anlässe‹ zu sparen. Der besondere Anlass ist das Leben. Ich versuche mein Leben so schön wie möglich zu gestalten, so viel Zeit mit meinen Herzmenschen zu verbringen wie nur möglich, so viel zu erleben wie es geht.
Mein Rückfallrisiko ist hoch, aber für den Augenblick bin ich krebsfrei. Das fühlt sich an wie ein Bonusleben und ich bin dafür unendlich dankbar. Deshalb versuche ich etwas zurückzugeben: Ich halte Vorlesungen über Patientenkommunikation vor Medizinstudierenden, kläre über Krebsvorsorge auf und engagiere mich in einer Selbsthilfegruppe für junge Erwachsene mit Krebs.
Aber ich bin auch in anderen Bereichen aktiv: Ich versuche so nachhaltig wie möglich zu leben, mache viele Kosmetikartikel selbst, bin Veganerin und lasse mich derzeit als Hobby-Imkerin ausbilden, weil Bienen so wichtig für die Umwelt sind. Denn trotz aller Umstände möchte ich dem Krebs nicht die Hauptrolle in meinem Leben geben. Ich bin mehr als meine Diagnose!«
»Hallo zusammen, ich bin Liz, 31 Jahre alt und möchte euch gern ein bisschen mehr über mich erzählen. Letztes Jahr war ich unzufrieden mit meinem Leben und wollte 2021 neu starten – sowohl beruflich als auch privat. Januar 2021, die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie wurden verschärft und ich wurde dann noch zusätzlich mit Brustkrebs diagnostiziert. Das war natürlich ein großer Schockmoment, da ich natürlich mit dem ertasteten Knoten ohne jegliche Befürchtungen zum Frauenarzt gegangen bin. Ich war schließlich August letzten Jahres bei der Routineuntersuchung, was soll also schon sein?
Beim Frauenarzt wurde ich abgetastet und wurde gebeten einen Termin beim Radiologen zu machen, um den Knoten überprüfen zu lassen. Ich rief also beim nächstbesten Radiologen an und es gab einfach keine freien Termine. Ein anderer Radiologe riet mir sogar woanders anzurufen, da ich einen Verdachtsbefund hatte und sie keinen kurzfristigen Termin hatten. Lasst euch also nicht abwimmeln, wenn ihr einen Verdacht habt, bleibt hartnäckig!
Der Termin beim Radiologen war dann leider sehr ernüchternd: Der Knoten sah nicht gut aus. Meine Frauenärztin rief mich persönlich an und bat mich sofort in die Praxis zu kommen. Nach einem kurzen Gespräch wurde ich sofort an das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf überwiesen und wurde dann etlichen Untersuchungen unterzogen. Da war nun auch die endgültige Diagnose: MAMMAKARZINOM. Die Ärzte waren sich lange unschlüssig, wie aggressiv mein Tumor ist und wir schwankten zwischen Bestrahlung, Chemo oder OP. Wie und in welcher Reihenfolge wir therapieren, stand lange Zeit im Raum. Ich war dadurch nur noch mehr verunsichert, schlussendlich wurde erst operiert. Während der Operation dann der Schock: ein zweiter Tumor. Das war dann auch ohne Zweifel die Entscheidung zur Chemotherapie.
Jetzt bin ich mitten in der Chemotherapie, ich habe noch gute zwei Monate und ich kann euch sagen: Es ist nicht einfach. Da will ich euch nichts vormachen. Es gibt Tage, da fragt man sich, ob man es schafft und verzweifelt und weiß nicht weiter. Es gibt aber auch Tage, da scheint die Sonne und du weißt, wofür du kämpfst und an diese Tage muss man sich klammern. Man muss jeden Tag aufstehen und den inneren Teufel überwinden. – Wie ich das schaffe? Ich habe die großartigsten Freunde, ohne die ich das nicht schaffen würde. Sie unterstützen mich seit dem Tag der Diagnose und sind immer für mich da. Ich bin dankbar, dass ich leben darf und ich bin glücklich, denn ich habe eine zweite Chance bekommen. Ihr schafft es auch!«
»Wie alles begann …
Das erste Mal fiel mir der Knoten in meiner linken Brust im Juni 2019 auf. Daraufhin vereinbarte ich einen Termin bei meiner Frauenärztin. Die Untersuchung zeigte einen 1 × 1 cm großen Knoten. Meine Ärztin sagte mir, dass ich mir keine Sorgen machen müsste, der Knoten sei frei beweglich und sehe unauffällig aus – es wäre ein Fibroadenom. Ich sollte in acht Wochen zur Kontrolle kommen. Bei dieser Kontrolle war der Knoten minimal gewachsen. Ich wurde aber weiterhin beruhigt, es könnten ja auch Messungenauigkeiten sein.
Ich erhielt eine Überweisung zur Mammografie. Dort bekam ich zwei Wochen später im September einen Termin. Auf den Bildern der Mammografie konnte man den Knoten nicht sehen – zu dichtes Drüsengewebe, wurde mir gesagt. Der Arzt machte noch einen Ultraschall und kam zum gleichen Ergebnis wie meine Frauenärztin: beweglich und ungefährlich. Wenn es mich stören würde, könne ich es ja wegmachen lassen.
Der Arzt war unsympathisch, aber ich war erleichtert, dass diese zweite Meinung die Annahme meiner Frauenärztin bestätigte. Im November bemerkte ich, dass der Knoten größer geworden ist und begann darüber nachzudenken, ihn entfernen zu lassen. Wir flogen in den Urlaub und dort fasste ich schließlich den Entschluss zu einem Chirurgen zu gehen und dies zu tun, sobald wir wieder Zuhause sind.
Im Dezember sagte mir der Chirurg, dass der Knoten – der sich in Brustfalte befand – gut liegen würde, um ihn zu entfernen. Er würde jedoch nicht operieren, ohne aussagekräftige Ultraschallbilder. Da Weihnachten kurz bevor stand, vereinbarte ich mir einen Termin im Brustzentrum für den Januar.
Einen Tag vor der Untersuchung im Brustzentrum hatte ich mir einen Termin bei meiner Frauenärztin geben lassen, um mir die Überweisung für das Brustzentrum abzuholen. Sie machte einen Ultraschall, schaute mich entsetzt an und sagte: ›Warum sind Sie nicht eher gekommen?!‹ – Wie bitte, dachte ich und antwortete: ›Ich war doch hier‹.
Der Knoten war auf 3 × 3 cm gewachsen. Ich war nur froh, dass ich am nächsten Tag den Termin im Brustzentrum hatte – wie konnte sie mich mit dieser plumpen und unangebrachten Bemerkung stehen lassen?! Am nächsten Tag im Brustzentrum fühlte ich mich das erste Mal mit meiner Sorge ernst genommen. Der Arzt sagte mir beim Ultraschall: ›Ich glaube nicht, dass das einfach ein Fibroadenom ist‹, und entnahm durch Stanzen eine Gewebeprobe des Tumors.
Zwei Tage später, am 14. Januar 2020 erhielt ich das Ergebnis der Biopsie des Knotens in meiner linken Brust: ein bösartiger Tumor – Brustkrebs. Da fing die Kampf-dem-Krebs-Maschinerie an. Die Zeit zwischen den Untersuchungen und dem Termin zur Besprechung der Ergebnisse war sehr schwer. Die Hoffnung, dass sich keine Metastasen im Körper befinden, gegen die Angst, dass es so sein könnte.
MRT, CT und Knochenszyntigrafie zeigten keine Metastasen 🙏🏻. Ich war so unglaublich dankbar und bereit, den Kampf gegen den Krebs anzutreten. Der Plan: Chemotherapie mit 4x Epirubicin/Cyclophosphamid im Abstand von zwei Wochen und 12x Paclitaxel wöchentlich. Am 6. Februar wurde mir der Port eingesetzt. Ich ließ mir Ovargewebe zur Kryokonservierung entnehmen – als Hoffnungsschimmer für ein zweites Kind.
Unserem 4 Jahre alten Sohn haben wir erklärt, dass Mama einen Knubbel hat und starke Medizin braucht, um wieder gesund zu werden. Diese Medizin ist so stark, dass Mamas Haare ausfallen werden, die aber wieder nachwachsen.
Zauberhaare: am 17. Februar suchte ich mir meine Perücke aus.
Abschied von meinen Haaren: am 21. Februar ließ ich mir meine Haare kurz schneiden – ein Stück Selbstbestimmung. Ich wollte nicht, dass sie mir büschelweise ausfallen. Nach der zweiten Chemo – am 28. Februar, eine Woche nach meinem Kurzhaarschnitt – fielen sie mir schließlich aus. Sie waren nach dem Duschen auf einmal überall. Meine beiden Schwestern ❤️❤️ rasierten mir die letzten Haare noch am selben Tag.
Juli 2020: letzte Chemo! – 31. Juli: Tag 1 meines neuen Lebens: Ich stand noch ziemlich neben mir wegen der Narkose. Als mir bewusst wurde, dass ich es geschafft habe, musste ich erstmal weinen. Die Anspannung und Angst der letzten Monate fielen auf einmal von mir ab. Erleichterung, Dankbarkeit, aber auch Schmerz und Verlust. Es fällt mir schwer, die Emotionen der nachfolgenden Tage im Krankenhaus in Worte zu fassen. Die ersten vier Tage waren die schlimmsten. Ich konnte meinen Oberkörper nicht bewegen, unfassbare Schmerzen und die Ungewissheit darüber, wann es besser wird. Aber es wurde besser. Am fünften Tag hat mein Mann mich mit dem Rollstuhl durch den Park geschoben. Die Tage darauf konnte ich selber laufen, immer ein Stückchen mehr. Nach neun Tagen durfte ich nach Hause, zwar mit Drainage, aber Hauptsache zu Hause. Drei Tage später bei der Wundkontrolle im Krankenhaus wurde dann auch die Drainage gezogen. Wunderbar ohne Schlauch!
August 2020: Start der Antihormontherapie: Tamoxifen und Trenatone. Zwei Wochen später: Der erste Spaziergang ohne Mütze oder Tuch auf meinem Kopf. Ohne Haare ist es einfach kalt am Kopf. ☺️ Ende August war ich dann bei der CT-Vermessung und wurde für die Strahlentherapie angezeichnet. Zwei Tage danach ging es los: 28 Bestrahlungen, jeden Tag bis auf die Wochenenden. Bei mir wurden die Lymphabflusswege bestrahlt. Ich hoffte, dass mein Körper die Therapie gut vertragen würde 💪
Am 24. März 2021 folgte die Brustaufbau-OP und Angleichung der gesunden Brust, beides mit Silikon.
Wenn ich an meinen Weg gegen den Krebs zurückdenke, bin ich sehr stolz auf mich, dass ich die Kraft aufgebracht habe, die unterschiedlichen Therapien gegen den Krebs zu durchstehen. Ich möchte allen Betroffenen Mut machen, stark zu bleiben, um wieder gesund werden zu können.«
»Hi, ich bin Heidi. Ende Oktober 2019 hatte ich eine Routineuntersuchung bei meiner Frauenärztin. Sie ertastete einen kleinen Knoten. Ab diesem Zeitpunkt ging alles sehr schnell. Innerhalb weniger Tage stand fest, dass ich einen schnell wachsenden bösartigen Triple negativen Brustkrebs habe.
Wie wahrscheinlich bei vielen von euch riss mir die Diagnose den Boden unter den Füßen weg. Nachdem ich bereits meine Mama mit 55 Jahren und 2017 auch meine Schwester an Krebs verloren hatte, wusste ich natürlich genau, was auf mich zukam. Ich schwor mir vom ersten Tag an alles zugeben, was in mir steckt und diese Krankheit zu überleben. Es wurden mir zwar nur 30 % Überlebenschance knallhart ins Gesicht gesagt, aber ich wusste, ich habe zwei besondere Menschen, die auf mich aufpassen. ❤️
Am 8. November 2019 begann meine Chemotherapie und endete am 16. April 2020. Manchmal ging es mir sehr, sehr schlecht, dann wieder etwas besser. Und wenn ich meinen Mann nicht gehabt hätte, der nach wie vor alles für mich tut, hätte ich diese Zeit nicht überstanden – da bin ich mir sicher. Aber wie ihr an den Fotos sehen könnt, habe ich mein Lächeln nie verloren und immer versucht, auch anderen durch meine Posts auf Instagram Mut zu machen. Mir war es wichtig, vom ersten Tag an sehr offen mit meiner Erkrankung umzugehen. Manche verstanden das nicht, aber so habe ich alles verarbeiten können.
Im Mai 2020 folgte die Mastektomie beider Brüste. Ich bekam auf beiden Seiten Expander, die ich bis Juni 2021 hatte. Anfang Juni wurde mir die rechte Brust mit Eigengewebe des Oberschenkels rekonstruiert. Für mich war es die richtige Entscheidung und im Dezember 2021 folgt dann die linke Brust.«