Geschichten von Krebspatient:innen und Angehörigen

Krebsart
Therapieform
Alter
Personengruppe
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Julia lächelnd an einem kühlen Tag freudig in die Kamera. Diese Person trägt eine dunkelrote Mütze und steht vor einem Gewässer.
Patient:in
Schilddrüsenkrebs
Patient:in

»Ich bin Julia, 24 Jahre alt und seit 2021 Krebspatientin. Alles fing damit an, dass ich vor genau einem Jahr einen dicken Lymphknoten am Hals hatte. Ich dachte damals, er käme von meiner Booster-Impfung. Als er nach mehreren Wochen immer noch nicht weg war, wurden viele Untersuchungen gemacht, aber erst nach einer OP, bei der der Knoten entfernt wurde, wurde ein papilläres Schilddrüsenkarzinom festgestellt.

Mir wurden die Schilddrüse sowie 42 Lymphknoten an der linken Halsseite vollständig entfernt.

Ich habe mittlerweile schon zwei Radioiodtherapien hinter mir – das ist eine Bestrahlungsform für Schilddrüsenpatient:innen – und irgendwie macht das ganze wirklich keinen Spaß. 😅

Am schlimmsten war der kurzzeitige Verlust meiner Stimme (und meines Lächelns!) nach der OP. Ein Nerv hat da nicht mehr so mitgemacht, wie er sollte, und ich habe meine Lehrerinnen- und Gesangsträume davonschwimmen sehen. Ich habe aber alle Ärzte vom Gegenteil überzeugt und mit viel harter Arbeit meine Stimme sehr schnell zurückgewonnen. 😌💪🏻

Aktuell bin ich wieder in einer dieser ›Ruhephasen‹ zwischen den Kontrollterminen und das ist gleichzeitig schön und schrecklich, weil ich die ganze Zeit in einer Wartehaltung verharre.

Ich habe ein großartiges Netzwerk von Familie und Freunden, die mich auffangen und ich bin seit diesem Jahr auch in psychologischer Behandlung. Auf Instagram (@hippytiki) teile ich einiges zu meiner Krankheit und ich hätte nicht gedacht, dass mir das so hilft! Und auch der Pathly-Account tut so viel Gutes für alle Betroffenen. ❤️«

Julia ist 24 und bekam 2021 die Diagnose Schilddrüsenkarzinom. Jetzt kämpft sie gegen den Krebs und für ihren Traum vom Singen und davon Lehrerin zu werden.
Julia
,
24
Katja steht inmitten der Familie. Zusehen sind drei Kinder und zwei erwachsene Personen. Alle schauen lächelnd in die Kamera. Sie tragen alle weiße Oberteile.
Angehörige:r
Fibrosarkom
Angehörige:r

»Infantiles Fibrosarkom – das ist die Diagnose, die seit Frühjahr 2011 unser Familienleben bestimmt. Nach unendlich vielen Arztbesuchen und dem müden Weglächeln der Sorgen einer vermeintlich über-besorgten Mama, stand am 31. März 2011 die Schockdiagnose bei unserer damals zweijährigen Tochter fest: Hirntumor. In einer sofortigen mehrstündigen OP wurde dieser entfernt und wir durften nach 14 Tagen mit einem gutartigen Pathologiebefund nach Hause. Die leichten linksseitigen Beeinträchtigungen, die der Tumor und die OP als Überbleibsel dagelassen hatten, nahmen wir als Preis in Kauf und waren dankbar, ›heil‹ aus der Geschichte herausgekommen zu sein.

Aber das Schicksal hatte andere Pläne. Bereits zwei Jahre später schlug der Krebs erneut zu. Nach einer mehrstündigen Kopf-OP folgte nun die bösartige Einstufung eines unspezifischen aggressiven Tumors. Dieser ließ uns rat- und ziellos durch die Kinder-Onkologien in Deutschland ziehen. Wie etwas behandeln, von dem man nicht genau weiß, was es ist – außer bösartig? Es war ein Wettlauf gegen die Zeit. Die Empfehlung der Ärzte: eine Strahlentherapie im 400 km entfernten Essen. Leider war der Krebs darauf gut vorbereitet und zeigte sich kurze Zeit später gnadenlos im MRT. Die Verzweiflung war grenzenlos! Nach der jetzt dritten unumgänglichen Operation bekam der Endgegner (s)einen Namen: infantiles Fibrosarkom. Chemotherapie hieß die nächste Waffe im Kampf. Mit allen nur möglichen Nebenwirkungen zogen wir es durch. Der Sieger: der Krebs! Erbarmungslos ließ er uns wissen, dass die etablierten Therapien machtlos waren. Austherapiert!

Aber, eine parallel laufende molekularbiologische Untersuchung des Tumors, über das INFORM-Register in Heidelberg, wies eine genetische Veränderung nach und öffnete damit eine neue Tür zur Behandlung, im Rahmen einer klinischen Studie. Mit einem noch nicht zugelassenen Medikament nahmen wir es erneut mit dem Feind auf, dankbar, noch eine weitere Chance zu bekommen. Schon nach wenigen Wochen sah man im MRT ein Ansprechen des Tumors. Seitdem ›verschwindet‹ der Krebs, doch sobald es abgesetzt wird, kehrt er mit aller Härte zurück. Und es bleibt die quälende Frage im Kopf: ›wie lange können wir ihn damit in Schach halten?‹.

All das hat uns gezeigt, wie zerbrechlich das Glück ist. Und wie wichtig es ist, auch bei Krankheiten zu forschen, von denen sehr wenige Menschen betroffen sind. Forschung ist die beste Medizin.

Unser Dank gilt an der Stelle Institutionen wie dem KiTZ Heidelberg, das sich auf krebserkrankte Kinder mit einem Rückfall spezialisiert hat und nach neuen Therapieansätzen forscht.«

Katja und ihre Familie erlebten 2011 einen Schicksalsschlag – bei ihrer damals zwei Jahre alten Tochter wurde ein seltener Hirntumor festgestellt. Heute erzählt Katja uns tapfer von ihrer Geschichte und möchte darauf aufmerksam machen, wie wichtig die Forschung auch bei seltenen Erkrankungen ist.
Katja
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42
Anja schaut leicht lächelnd in die Kamera vor einem rosafarbenen Hintergrund.
Patient:in
Brustkrebs
Patient:in

»Ich bin Anja, 49 Jahre alt, verheiratet und habe zwei Kinder. Vor zwei Jahren am 23. März 2020 bekam ich die Diagnose Brustkrebs. Kurz blieb die Welt stehen, doch dann habe ich meine Krone gerichtet und hatte am 31. März 2020 meine brusterhaltende OP, da der Tumor sehr aggressiv und schnell wachsend war. Der G3 KI Wert lag bei 84 %. Ende April folgten 16 Chemotherapien, danach bis September 28 Bestrahlungen.

In der Therapiezeit nahm ich meinen Körper sehr liebevoll an. Ich vertrug die Chemo sehr gut, begann mit Yoga, Meditation und Nordic Walking. Auch bei den Bestrahlungen hatte ich keine Nebenwirkungen. Mein Arzt meinte, das würde mit an meiner positiven Einstellung liegen. Ich stellte meine Ernährung um: kein Zucker, kein Weizen und vieles mehr. Ich teilte meine neuen Erfahrungen auf meinem Instagram-Profil @anja.schmidtmohrl, machte vielen Mut und nahm sogar einen Podcast auf.

Heute, zwei Jahre später, geht es mir bis auf ein paar körperliche Veränderungen, wie leichte Muskelschmerzen durch das Tamoxifen, sehr gut. Seit April 2021 arbeite ich wieder als Kinderpflegerin in einer Kita. Allen hier wünsche ich nur das Beste. Ihr seid nicht allein. Glaubt an euch und vertraut eurem Körper.«

Heute erzählen wir euch die Geschichte von Anja. Vor zwei Jahren bekam Anja wie ihre Mutter die Diagnose Brustkrebs und das, obwohl sie keinen Gendefekt hat. Heute arbeitet sie wieder als Kinderpflegerin und möchte andere Betroffene daran erinnern, dass sie nicht allein sind.
Anja
,
49
Julia trägt ein grau-weiß-gestreiften Pullover und schaut durch ihre schwarzumrahmte Brille lächelnd in die Kamera. Der Hintergrund ist hellblau.
Patient:in
Adenokarzinom
Patient:in

»Ich bin Julia und bekam im Juli 2016, vier Tage nach meiner Hochzeit, die Diagnose: Adenokarzinom in der Lunge, Metastasen in Lunge, Lymphknoten und Gehirn, Stadium 4. Ein Todesurteil – meint man.

Es gibt nur wenige junge Lungenkrebspatienten, das Durchschnittsalter liegt bei 75 Jahren. Deshalb wurde auch direkt eine Genanalyse angeordnet und herauskam die Genmutation ALK, für die es eine zielgerichtete Therapie gibt. Die Hirnmetastasen wurden mit einem Gamma Knife entfernt. Seit sechs Jahren bekomme ich Tabletten, die das Wachstum des Tumors hemmen und werde palliativ behandelt. Dreimal haben sich bisher Resistenzen entwickelt, dreimal mit neuen Hirnmetastasen. Jetzt bin ich bei meinem letzten, für mich zugelassenen, Medikament.

Seit Beginn der Therapie bin ich auf der Suche, wie dieses seltsame neue Leben im palliativen Niemandsland bewältigt werden kann. Wie soll ich leben? So, als hätte ich nicht mehr viel Zeit? So, als würde ich noch unendlich lange leben? Was fange ich mit Hoffnung an, was mit Angst? Mit wem kann ich mich austauschen? Denn als junger Lungenkrebspatient ist man alleine, hat überhaupt keinen Kontakt zu anderen Krebspatienten. Und dann gibt es da noch diese unsichtbare Grenzlinie zwischen den Patienten, die kurativ oder palliativ behandelt werden. All dies beschäftigt mich auf meinem Instagram-Account, der auch Erinnerung sein soll – an mich, irgendwann.

Warum bin auch ich trotzdem ein Mutmacher auf Instagram? Da draußen gibt es viele wie mich, die jahrelang palliativ behandelt werden, aber auch wissen, dass sie am Krebs sterben werden. Und es gibt, im Gegensatz zu den kurativen Patienten, fast keine Unterstützung für sie. Ich möchte Mut machen und zeigen, dass man diese Situation annehmen und akzeptieren kann, dass man sie gestalten kann. Mut machen, sich mit dem eigenen Sterben auseinanderzusetzen, sich vorzubereiten und sich darüber Gedanken zu machen.

Leider sterben noch immer viele Menschen an Krebs. Ich finde, diese Menschen haben Mutmacher doch 1000x nötiger, als jeder Krebspatient, der seiner Genesung optimistisch entgegensehen darf, aber natürlich auch Unterstützung braucht. Aber es gibt so wenige Menschen, die offen über die Palliativ-Therapie sprechen …

In meiner Heimatstadt habe ich eine inzwischen gut laufende Selbsthilfegruppe für Palliativ-Patienten gegründet und hier bei Instagram endlich andere wie mich gefunden, die @lungpowerwomen

Julia ist eine Kämpferin. Es ist fast sechs Jahre her, seit sie die Diagnose Adenokarzinom der Lunge bekam. Heute macht sich Julia für andere Patient:innen mit ähnlicher Diagnose stark, sie spricht über Themen, über die niemand sprechen möchte. Die Palliativ-Therapie. Danke für deine Offenheit, liebe Julia!
Julia
,
44
Beatrix hat braune Haare und trägt eine Brille. Ihr Bild befindet sich auf einem gelben Hintergrund.
Patient:in
Brustkrebs
Patient:in
HER2 positiv

»Mein Name ist Bea, ich bin 44 Jahre alt, wohne in Niedersachsen und habe eine wundervolle 16-jährige Tochter. Mitte 2021 habe ich mich nach knapp 20 Jahren von meinem Mann getrennt, mich befreit gefühlt, viel und gerne gearbeitet, war aktiv in der Kommunalpolitik, viel unterwegs, hatte Spaß ... Da hatte ich »keine Zeit«, näher auf das Stechen und Brennen in meiner Brust zu achten. Ich habe eine Akne Inversa – eine chronische Hauterkrankung – und dachte, dass diese der Grund für die Schmerzen wäre. Der Gynäkologie-Termin im Dezember brachte dann doch etwas anderes hervor. Plötzlich ging alles ganz schnell: Ultraschall, Mammografie und Biopsie, alles in einer Woche. Das Ergebnis: Tumor HER2 positiv in der linken Brust und im Lymphknoten. Bösartig. Da riss es mir natürlich erst mal den Boden unter den Füßen weg. Doch nachdem MRT und Knochenszintigrafie sauber waren, habe ich mir gesagt: Das rocke ich jetzt. Der Plan sind sechs Chemo-Zyklen à drei Wochen. In der ersten Woche Chemo plus Antikörper-Therapie, in der zweiten und dritten Woche nur Antikörper. Die Hälfte habe ich schon geschafft und die Tumore sind auch schon geschrumpft. Dann folgt die OP und Bestrahlung. Die Nebenwirkungen halten sich in Grenzen.

Ich bin nicht gläubig im religiösen Sinne. Aber ich denke, der Krebs ist wie eine Gelbe Karte: Er ist für irgendwas gut. Mich auf mich selbst und meine Wünsche zu besinnen und mich zu reflektieren. Ich sehe den Krebs tatsächlich nicht als Feind, sondern als Stein des Anstoßes, zwischen wichtig und unwichtig zu unterscheiden. Dazu zählt auch, dass ich mich nur noch mit Menschen umgebe, die mir guttun und die mich akzeptieren, wie ich bin. Davon habe ich zum Glück genug. Ich habe ein tolles Umfeld aus Freunden, Familie und Kollegen. Was mir tatsächlich aber fehlt, ist ein Partner, der das mit mir durchsteht. Aber auch der fällt mir irgendwann vor die Füße 😉. Ich denke, neben der Medizin ist einfach meine positive Lebenseinstellung Gold wert. Ich bin gespannt, was noch kommt, denn das Leben ist wertvoll und Aufgeben keine Option!«

Heute möchten wir euch Bea vorstellen. Bea kämpft tapfer und mit einer wunderbaren Einstellung gegen den Krebs. Brustkrebs, HER2 positiv in der linken Brust.
Beatrix
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44
Alicia sitzt draußen unter Bäumen und schaut lächelnd in die Kamera. Diese Person stützt sich an ihren Knien ab.
Patient:in
Synovialsarkom
Patient:in

»Mein Name ist Alicia. Anfang 2021 hatte ich immer wieder Schmerzen in meinem linken Bein und auch ab und zu Rückenschmerzen. Als ich daraufhin den Orthopäden aufsuchte, war danach erstmal wieder alles in Ordnung.

Ende März kamen die Schmerzen wieder zurück und wurden stärker. Also ging ich daraufhin erneut zu meinem Arzt, aber es wurde nicht besser, auch nach weiteren Besuchen nicht. Das Ganze ging dann bis Mitte Mai, als ich dann auch noch taube Stellen bemerkte. Mein Arzt meinte daraufhin, dass ich vermutlich nur einen Nerv eingeklemmt habe und es auch nichts Schlimmes sein könne, da ich noch jung sei.

Ich habe dann doch einen Tag vor meinem Geburtstag einen MRT Termin bekommen und dort hat man gesehen, dass bereits drei Wirbel »angefressen« waren und auch einer gebrochen. Daraufhin wurde direkt noch ein CT veranlasst, um das ganze Ausmaß zu betrachten. Diagnose: Krebs. Metastasen in Lunge, Wirbeln und Hüfte.

Ich habe direkt einen Biopsie-Termin bekommen, aber leider konnte man bei der ersten OP kein nützliches Material entnehmen. Ich wurde dann zu einem Sarkom-Zentrum überwiesen und bekam dort nochmal eine Biopsie. Endlich bekam ich die richtige Diagnose, ein Synovialsarkom Stadium 4, eine seltenere Krebserkrankung. Die Schmerzen wurden immer schlimmer, bis ich bettlägerig wurde und auf Morphin angewiesen war.

Nun habe ich schon seit sechs Monaten Chemotherapie und Bestrahlung hinter mir und muss jetzt für weitere sechs Monate Chemo in Form von Tabletten zu mir nehmen. Ich konnte auch schon mit einer Physiotherapie starten, um meine Muskeln wieder aufzubauen, und bin auch nicht mehr auf das Morphin angewiesen. Mittlerweile versuche ich zurück in den Alltag zu finden, gehe viel spazieren, treffe mich mit meinen Liebsten. Ich lebe mein Leben, auch mit dem Krebs.«

Alicia ist 22, nach monatelangen Beschwerden und etlichen Arztbesuchen bekam sie Mitte 2021 die Diagnose Synovialsakom, eine seltene Krebserkrankung, die zu den Weichteilsarkomen zählt.
Alicia
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22
Miriam lehnt sich an einer Stuhlrückenlehne ab, dabei stützt diese Person ihren Kopf auf ihrer rechten Hand ab.
Patient:in
Brustkrebs
Patient:in

»Hi, ich bin Miri, 33 Jahre alt – und das Gesicht hinter dem Profil @miri_will_meer_!

Seit meiner Pubertät leide ich an Mastopathie, einer gutartigen Brusterkrankung, bei der es zu Knoten und Zysten in der Brust kommen kann. Im August 2020 stellte meine damalige Freundin einen Knoten in meiner linken Brust fest, der sich anders anfühlte als die Knoten zuvor. Am selben Tag rief ich bei meiner Gynäkologin an.

Die Arzthelferin fragte nach meinem Geburtsdatum und gab mir einen Termin für November, ganze 3 Monate später. Allen Beteiligten, inklusive mir – ich bin Krankenschwester – war während der Sonografie schnell klar: Es kann nur Krebs sein.

Der Verdacht bestätigte sich in den Folgeuntersuchungen. Wie weit der Krebs allerdings bereits fortgeschritten war, zeigte sich erst nach der ersten OP. Acht von 13 entnommenen Lymphknoten waren befallen, es handelte sich also um lokal metastasierenden Brustkrebs. Es folgte eine zweite OP, sowie 28 Bestrahlungen. Danach begann die Antihormontherapie – auf Lebensdauer.

Bis zum April 2021, als meine Zeit in der Reha begann, konnte ich kaum Worte finden. Außerdem benötigte ich all meine Kraft, um mein Leben zu kämpfen. Nebenher hielten wir den Prozess auf Fotos fest. Das war wichtig, denn ich wusste: Irgendwann würde der Zeitpunkt kommen, an dem ich die Erkrankung verarbeiten muss. Ich brauchte die Fotos, um mich besser an meine Gefühle in den jeweiligen Abschnitten erinnern zu können.

Dann begann ich meine Geschichte auf Instagram zu erzählen. Es reichte nicht mehr, alles nur für mich selbst aufzuschreiben. Ich wollte meine Geschichte in die Welt hinaus schrei(b)en. Einmal für mich selbst, aber vor allem wollte ich andere mitreißen. Besonders für Frauen unter 35 wollte ich Aufklärung schaffen. Mir war klar: Mir selbst kann ich damit nicht mehr helfen, vielleicht aber anderen. Am liebsten so vielen wie möglich! Mit meiner Geschichte wollte ich ein Bewusstsein für die Erkrankung in den ›jungen Köpfen‹ entwickeln. Es hätte keinesfalls so kommen müssen – wie es bei mir gelaufen ist!

Es gibt immer noch zu viele Wissenslücken. Von allen Seiten. Bei den Betroffenen und bei den Behandelnden.«

Heute möchten wir euch Miri vorstellen, Miri ist 33 und möchte mit ihrer Geschichte darauf aufmerksam machen, wie wichtig die Krebs-Vorsorge ist – selbst wenn man noch jung ist.
Miriam
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33
Birgit schaut frontal in die Kamera, hat schwarzes Haar, eine schwarz umrahmte Brille und ein schwarzes T-Shirt auf dem #cancelcancer geschrieben steht.
Angehörige:r
Nephroblastom
Angehörige:r

»Im Alter von zwei Jahren war unser Sohn plötzlich ständig krank. Mehrmals wöchentlich waren wir beim Arzt, um gesagt zu bekommen, dass es völlig normal sei, wenn ein Kind in diesem Alter häufig Infekte hat. Wir wurden nicht ernst genommen und immer wieder mit Fiebermedikamenten und Antibiotika nach Hause geschickt. Marcelle hatte ständig Schmerzen, wollte nicht mehr essen, nicht mehr spielen und war nur noch müde. Als es ihm immer schlechter ging, bestand ich schließlich auf ein Blutbild.

Als das Ergebnis da war, ging plötzlich alles ganz schnell. Man schickte uns sofort ins Krankenhaus, wo er endlich komplett auf den Kopf gestellt wurde. Man vermutete das Pfeiffersche Drüsenfieber und es wurde ein Ultraschall gemacht. Dabei fand man eine ›blumenkohlartige‹ Wucherung an der Niere, die dort nicht hingehörte. Nur drei Tage später fanden wir uns auf der Kinderonkologie wieder. Diagnose: Wilmstumor Stadium IV mit Lungen- und Lymphknotenmetastasen. Es folgte eine präoperative Chemotherapie und die Resektion (Entfernung) des Primärtumors. Gleichzeitig bekam er seinen Venenverweilkatheter (Broviac), ein kleiner Katheter, der für die Zuführung von Medikamenten oder Infusionen verwendet wird.

In einer weiteren OP wurden die Lungenmetastasen entfernt. Anschließend folgte eine postoperative Chemotherapie mit gleichzeitiger Strahlentherapie der Tumorregion und beider Lungen mit täglicher Sedierung. Leider ergab die histologische Untersuchung einen bösartigen Rhabdoidtumor, ein aggressives Weichteilsarkom. Aufgrund dessen plante man eine Stammzelltransplantation. Seine vierjährige Schwester war bereits als Spenderin vorgesehen.

Da keine komplette Remission erreicht wurde und es erneut zu Metastasen kam, verzichtete man dann auf die Transplantation. Wir mussten uns langsam mit dem Gedanken vertraut machen, dass unser Sohn nicht überleben wird. Es folgte eine palliative Chemotherapie und uns blieben noch drei gemeinsame Monate, bis Marcelle am 03. März 2001 zu den Engeln reiste. Wir verbrachten fast ein Jahr in der Klinik, während sich der Papa um Tochter, Job und Haushalt kümmerte.

Inzwischen hat sich einiges getan und ich hoffe, dass die Kinderkrebsforschung in Zukunft noch weiter vorankommt. Betroffene Eltern sollten sich nicht abwimmeln lassen, denn Krebs kennt kein Alter.«

Wir möchten euch die Geschichte von Birgit erzählen, eine Geschichte aus der Sicht einer Mutter, dessen Sohn an Krebs erkrankte. Birgit musste in ihrem Leben schon einiges erleben, denn sie selbst erkrankte mit 36 an Brustkrebs. Heute setzt sie sich dafür ein, darauf aufmerksam zu machen, dass Krebs kein Alter kennt. Für sich und für ihren Sohn.
Birgit
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52
Lisa schaut lächelnd in die Kamera, während sie ihren Kopf leicht nach rechts gekippt hat aus der Kameraperspektive.
Patient:in
Hodgkin-Lymphom
Blutkrebs
Patient:in

»Mein Name ist Lisa, ich bin 30 Jahre alt und bekam im August 2020 die Diagnose Hodgkin-Lymphom, Stadium IV. Das Jahr 2020 fing schon nicht so gut an: Corona kam und dann wurde mir auch noch unerwartet ein geliebter Mensch genommen. Doch das sollte leider noch nicht alles sein.

Eigentlich war ich gerade dabei, Möbel für meine Wohnung auszusuchen, als ich zufällig einen angeschwollenen Lymphknoten am Hals bemerkte. Der Hausarzt schickte mich sofort zum MRT und Ultraschall. Er meinte, es sei nur eine Zyste, mit einer OP wäre das erledigt. Alles nicht so schlimm. Mein Gefühl sagte mir aber, dass irgendetwas nicht stimmte. Ich habe einfach gemerkt, dass etwas nicht in Ordnung ist.

Also holte ich mir eine zweite Meinung ein. Der Schock kam nach der Biopsie: ›Sie haben Krebs.‹ Mehrmals wurde ich nach Symptomen gefragt. Ich hatte nur KEINE. Dann ging alles ganz schnell: Mir wurde ein Port eingesetzt und ich bekam vier Zyklen Chemotherapie ›Beacopp eskaliert‹.

Für mich war von Anfang an klar: Ich KÄMPFE! EGAL WIE! Mit jeder Zelle meines Körpers! Aufgeben war keine Option. Ich möchte LEBEN!

Auf meinem Account habe ich meine Geschichte geteilt. Durch Social Media konnte ich damals mit anderen Betroffenen in Kontakt treten. Das hat mir persönlich sehr geholfen, da niemand alleine ist. Mir ist es wichtig, anderen Mut zu machen, darüber zu sprechen und aufzuklären. Krebs kennt eben kein Alter! Und Krebs darf einfach kein Tabuthema mehr sein!

Nun kämpfe ich mich wieder zurück ins Leben. Mit meinen Nebenwirkungen schlage ich mich noch so rum. Denn nur weil man krebsfrei ist, heißt das nicht, dass man gesund ist.

Eure Lisa ♥️«

Lisa war 30 als sie die Diagnose Hodgkin-Lymphom bekam. Das war der Moment, in dem Lisa begann zu kämpfen, egal wie. Heute ist sie krebsfrei und macht auf ihrem Instagram Account darauf aufmerksam, was es bedeutet nach dem Krebs zurück ins Leben zu kommen.
Lisa
,
30
Claudia trägt einen Turban und hält ihren Hund im Arm. Ihr Bild ist auf einem grünen Hintergrund.
Patient:in
Brustkrebs
Patient:in

»Hallo, Ich bin die Claudia. Die Diagnose metastasierender Brustkrebs habe ich im April 2021 im Alter von 30 Jahren bekommen. Im April hieß es sogar eigentlich noch, dass ich in der Leber einen gutartigen Tumor hätte und es keine Metastase gäbe. Also wurde ich klassisch auf Brustkrebs behandelt, mit 16 Zyklen Chemotherapie, 4x EC und 12x Paclitaxel. Im Anschluss wurde ich brusterhaltend operiert.

Beim Kontroll-MRT der Leber kam dann der Verdacht, dass es sich doch um eine Metastase handelt und auch neue hinzugekommen sind. Kurz vor Weihnachten wurde dann eine Biopsie von der Leber gemacht. Am 3. Januar bekam ich schließlich die Bestätigung, dass es sich tatsächlich um Metastasen handelte. – Das war der Tiefpunkt meiner Erkrankung, denn damit wurde mir eine Chance auf Heilung verwehrt.

Mir war klar, dass diese bösartigen Zellen aus meinem Körper hinausmüssen. So kam es dazu, dass ich auf Instagram nach Frauen gesucht hatte, die in der gleichen Situation waren. Durch ihre Erfahrungen konnte ich profitieren und so bin ich über 400 km nach Hannover gereist. Dort wurde eine Metastase operativ entfernt und sieben weitere während der Operation noch verkocht.

Der Austausch auf Instagram hat mir während der ganzen Zeit viel Halt gegeben. Was auch der Grund ist, hier offen über meine Erkrankung zu schreiben.

Aktuell befinde ich mich noch in der Bestrahlung. Im April starte ich dann mit meiner Dauertherapie. Da meine Tumorzellen Hormonrezeptoren haben, bekomme ich eine Antihormontherapie und zusätzlich dann noch einen CDK 4/6 Inhibitor.

Seit der Erkrankung steht mein ganzes Leben auf dem Kopf. Aber ich werde mich von meiner Diagnose nicht unterkriegen lassen. Denn ich will leben und noch die ganze Welt bereisen.«

Claudia
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31
Eva steht in einer Wohnung, trägt einen rosafarbenen Bademantel und formt mit ihrer rechten Hand mit dem Zeige- und Mittelfinger ein V-Zeichen, welches sie Richtung Kamera zeigt. Dabei schaut diese Person mit gespitzten Lippen in die Kamera. Diese hat keine Haare auf dem Kopf.
Patient:in
Brustkrebs
Patient:in

»Mein Jahr 2021 begann sehr stressig. Ich hatte mehrere Projekte am Laufen und war sehr vertieft in eine Studienarbeit. Nachts spürte ich einen stechenden Schmerz in meiner Brust. Ich ignorierte es im Glauben, dass es Verspannungen seien. Während sich nach und nach meine Projekte dem Ende näherten, wurde der Schmerz in meiner linken Brust stärker. Beim Abtasten erstarrte ich – da ist ein Knoten.

Bei der Frauenärztin wurde ich sofort zum Radiologen überwiesen. Dann die Entwarnung: Es ist nur eine Zyste, die in einem halben Jahr nochmal überprüft werden muss. Die Wochen vergingen, aber der Schmerz wurde immer stärker und der Knoten größer. Da ich irgendwann das Stechen ohne Schmerzmittel nicht mehr aushielt, verlangte ich nach einem zweiten Ultraschallbild. Zuerst wurde ich abgewimmelt, aber zum Glück ließ ich nicht locker und bekam einen weiteren Termin. Von da an ging alles sehr schnell. Zwei Wochen später bekam ich den Biopsie-Befund: Triple-negative Mammakarzinom mit einem Wachstum von 90 Prozent. Ich konnte es nicht glauben! Ich? Ich war doch viel zu jung und lebte zu gesund – niemand in meiner Familie war je an Krebs erkrankt.

Die folgenden Wochen waren ein Alptraum. Meine Angststörung brach wieder aus und ich sah mich nicht in der Lage eine Chemotherapie durchzustehen. Aber was blieb mir übrig? Gemeinsam mit meinen Onkologen entschieden wir, dass ich parallel zur Chemotherapie eine Antidepressiva-Behandlung bekommen soll. Rückblickend war das die beste Entscheidung. Auch wenn es mir wegen der Chemo körperlich manchmal nicht so gut ging, wurde ich von Woche zu Woche immer zuversichtlicher und konnte besser mit meiner Erkrankung umgehen.

Inzwischen habe ich die Chemotherapie hinter mich gebracht und der Tumor ist dadurch komplett verschwunden. Eine Operation und die Bestrahlung stehen zwar noch vor mir, aber ich bin jetzt schon unendlich dankbar, dass die Behandlung so gut angesprungen ist.

Ich möchte durch meine Geschichte andere daran erinnern, dass man für seine Gesundheit einstehen muss. Lasst euch nicht bei Ärzten abwimmeln und geht zu euren Vorsorgeuntersuchungen! Sie können Leben retten.«

Eva
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30
Jennifer schaut aus ihrer Sicht nach links oben mit einem neutralen Gesichtsausdruck, während sie den Kopf gegen die rechte Hand hält. Diese Person hat keine Haare auf dem Kopf.
Patient:in
Hodgkin-Lymphom
Patient:in

»Hallo mein Name ist Jenni alias @hodgkinwarrior. Ich bin 30 Jahre alt, verheiratet und habe 2 Kinder. Im Juli 2020 erhielt ich die Diagnose ›Hodgkin Lymphom‹ Stadium 4BE. Meine Geschichte fing bereits Ende 2017 an. Immer schlechtere Blutwerte, Alkoholschmerz und weitere unspezifische Symptome wurden auf Stress, Einbildung und vor allem das Rauchen geschoben. Die darauffolgenden Monate und Jahre waren ein Ärztemarathon. 2020 jedoch sollte sich alles ändern. Das Jahr hatte so schön angefangen. Dann kam Corona und der Horrorfilm ging los. Eingehend mit Corona fingen bei mir weitere ›B Symptome‹ an. Nesselsucht, starker Husten und Nachtschweiß machten mir das Leben schwer. Im Juni bemerkte ich eine Schwellung am Brustbein, worauf ein MRT folgte. Man hatte tatsächlich endlich etwas entdeckt. Durch eine anschließende Biopsie, KMP etc. war klar: ›Ich habe Krebs‹ – und das schon in einem fortgeschrittenen bzw. Endstadium. Durch falsche Behandlungen blieb der Krebs drei Jahre unentdeckt. Jetzt musste alles ganz schnell gehen. Zum allerersten Mal haben sich die Ärzte Zeit genommen, wollten meine Geschichte hören und haben mich behandelt. Zwei Wochen später ging es an nur einem Tag sportlich direkt mit der Port-Operation und anschließender Chemotherapie weiter.

Seit dem 17. Dezember 2020 befinde ich mich in Remission und hoffe, dass der Krebs nie wieder kommt 🙏. Die Diagnose Krebs kann jeden treffen. Und egal welche Krebsart, wir gehen im Endeffekt den gleichen Weg. Ich habe es mir zur Lebensaufgabe gemacht anderen Betroffenen Mut zu machen und sie darin zu bestärken, auf ihr inneres Gefühl zu hören, wenn etwas nicht stimmt. Als aktive Krebsbloggerin möchte ich mit meiner Geschichte sensibilisieren, thematisieren, aufklären und helfen. Krebs soll und darf kein Tabuthema sein. Auf YouTube und Instagram lasse ich Euch an meinen Leben teilhaben. Der Austausch ist wahnsinnig wichtig und es tut so gut nicht alleine zu sein ❤. Krebs betrifft uns alle.«

Jennifer
,
30
Nikitas guckt frontal in die Kamera und lächelt über beide Ohren. Diese Person hat kurzes Haar, einen Bart und trägt einen dicken Rollkragenpullover.
Angehörige:r
Lungenkrebs
Angehörige:r

»Der Moment, als ich das erste Mal die schwindende Gesundheit meines Vaters bemerkte, war wie ein ruckartiger Abschluss meines Erwachsenwerdens. Die kindliche Naivität des Glaubens an die Unverwundbarkeit des Vaters zerschellte urplötzlich im Angesicht des Gewichtsverlustes meines Vaters. Das war ungefähr zwei Jahre vor seinem Tod. Tür an Tür erlebte ich den langsamen und unaufhaltsamen Prozess der gesundheitlichen Verschlechterung, wenngleich die Familie nie die Hoffnung verlor.

Mein Vater verstarb im Juni 2021 nach fast zwei Jahren Kampf gegen den Lungenkrebs – da war er 67 Jahre, ich 23 Jahre alt. Freiheit war das wertvollste Gut in seinem Leben. So wichtig, dass er nahezu alles diesem Prinzip unterordnete. Er lebte seine Freiheit aus in den radikalsten Formen, Freiheit als Lebensphilosophie, ohne Regeln, ohne gesellschaftliche Zwänge. Lieber kurz und glücklich leben, als lang und unglücklich. Seine Krankheit nahm ihm diese Freiheit. Er sagte mir als Kind wiederholt, dass er niemals an diesen Punkt kommen wolle, wo er nicht mehr der vollkommenen Selbstständigkeit fähig sei. Ich glaube, das war seine größte Angst. Diese Angst manifestiert zu sehen in seiner fortschreitenden Erkrankung, und seine eigene Ohnmacht, das war für mich das Schlimmste.

Rückblickend bereue ich einiges, gleichzeitig bin ich sehr glücklich darüber wie und wen ich als meinen Vater erleben durfte. Ich bereue, ihm manchmal das Gefühl gegeben zu haben, er müsse sich vor mir rechtfertigen für die traumatisch-schicksalhaften Umstände seiner Kindheit und seines Lebens, die ihn auf Schritt und Tritt verfolgt haben. Ich bereue, dass wir uns nur selten direkt unsere Liebe zeigen konnten.

Ich bin glücklich darüber, einen so grenzenlos liebevollen Vater gehabt zu haben, bereit jederzeit alles für seine Kinder zu opfern. Ich bin glücklich darüber, einen Vater gehabt zu haben, der immer zuerst an uns und dann an sich gedacht hat, auch wenn ihm das zum Verhängnis wurde. Ich bin glücklich darüber einen Vater gehabt zu haben, welcher ein solch ungezwungen-einzigartiges Leben geführt und mit einem gelassenen Lächeln den Härten seines Lebens entgegengetreten ist.

Nach seinem Tod fiel ich in ein Vakuum der innerlichen Leere. Ich komme gut mit schwierigen Situationen zurecht und habe auch diese überstanden, nichtsdestotrotz habe ich diese Leere auch mit Arbeit und Studium gefüllt. Ablenkung ist gut, endlose Trauer nicht unbedingt. Wenn ich jedoch die Zeit zurückdrehen könnte, würde ich mich für weniger Ablenkung und mehr Trauerarbeit entscheiden. Das sage ich mir im Nachhinein. Würde ich es tatsächlich anders machen? Ich weiß es nicht.«

Nikitas
,
24
Daniel trägt eine Kappe und eine Sonnenbrille.
Patient:in
Weichteilkrebs
Patient:in

»Hey, ich bin Daniel, 39 Jahre alt und im Juli/August 2019 wurde mir ein alveoläres Weichteilsarkom (ASPS) Stadium IV diagnostiziert. Weil der Krebs auf meine Knochen und mittlerweile auch auf die Lymphknoten gestreut hat, wurde bei mir am linken Oberschenkel eine Marknagelung vorgenommen.

Zur Zeit der Diagnose war ich der einzige Mensch in Deutschland, der diese Krebsart hatte. Zusätzlich wurde mir dann auch mitgeteilt, dass ich unheilbar an Krebs erkrankt bin und man mir keine fünf Jahre mehr zu Leben gab. Außerdem werde ich wohl nie wieder selbständig laufen können, weil ein Tumor im Becken sitzt und ich mir zudem im August 2019 einen Bandscheibenvorfall zugezogen habe. Der Bandscheibenvorfall ist nicht operabel, weil ich sonst meine Therapie später hätte anfangen müssen – das kam für mich nicht infrage.

Zuerst wurde eine stationäre Chemotherapie versucht, die aber nicht angeschlagen hatte, sodass wir auf eine Tablettentherapie mit dem Medikament Cabozantinib umgeschwenkt sind. Diese Therapie wirkte bis Juli diesen Jahres. Bis die Krankenkasse eine neue Therapie genehmigt hatte, haben wir es erst mal mit dem Medikament Pazopanib wieder als Tabletten-Therapie versucht. Diese Therapieart schlug allerdings nicht an, weswegen ich seit Mitte Oktober das Medikament Axitinib in Tablettenform nehme und begleitend eine Immuntherapie bekomme.

Seitdem ich in Therapie bin, muss ich alle drei Monate zur Kontrolle in das CT zum Staging. Die Woche vor jedem CT ist wegen der Ungewissheit, ob die Therapie weiter anschlägt oder nicht, gefühls- und kopfmäßig immer die Hölle. Das nächste CT steht im Januar an und da heißt es wieder darauf zu hoffen, dass mein Leben durch die Therapie weiter verlängert werden kann. Seit meiner Erkrankung kümmert sich meine Familie rührend um mich und versucht es mir immer so schön wie möglich zu machen, wofür ich ihnen total dankbar bin. Ich möchte noch weiter viele schöne Momente mit meiner Familie und meinen Freunden verbringen, weshalb ich darum kämpfe, dass ich so lange wie möglich leben werde.

Ich möchte es dem Arzt und vor allem dem Krebs zeigen, dass ich länger als diese fünf Jahre leben werde und dass ich wieder selbständig gehen werde. Zweiteres habe ich schon geschafft, denn seit Juli 2020 kann ich wieder ohne Gehhilfen laufen, was mir sehr viel Selbstständigkeit zurückgebracht hat. Seit Juni diesen Jahres bin ich auch wieder als Ausbilder bei uns in der Kreisfeuerwehr aktiv und konnte mir damit einen Teil meines alten Lebens zurückerkämpfen. Darauf bin ich sehr stolz.«

Daniel
,
39
Michael blickt direkt in die Kamera mit neutralem Gesichts ausdruck. Diese Person hat kurzes braunes Haar und einen Bart und trägt eine Brille mit schwarzem Rahmen.
Patient:in
Hautkrebs
Patient:in

»Hallo, ich bin der Michael, 32 Jahre alt und der Typ hinter dem Profil @Michomb. Die Info über zahlreiche Metastasen habe ich ein Jahr nach meiner ursprünglichen Diagnose erhalten. Ich werde den Moment niemals vergessen, als meine Angst bestätigt wurde, noch viel schlimmer krank zu sein. Ich, mit meinem zumeist schlagfertigen Mundwerk, war sprachlos, hoffnungslos, niedergeschlagen, durch und durch voller Angst, alles durch die Diagnose: Schwarzer Hautkrebs.

All das soll durch ein kleines Muttermal entstanden sein? Ja, es hat sich ein wenig verändert, und ja, es hat hin und wieder gejuckt, aber das kleine Ding? Das kleine Ding soll diese verheerenden Auswirkungen haben? Ja, ein malignes Melanom ist unfassbar gefährlich und aggressiv, es frisst sich in Rekordtempo durch die Hautschichten und sobald es das geschafft hat, streut es liebend gerne in sämtliche Organe. Und dann ist es von einem auf den anderen Tag vorbei, das frühere Leben. Wie ein zweiter, noch dunklerer Schatten verfolgt dich das Thema Krebs, jeden Tag. Seither gab es keinen Tag mehr, an welchem ich nicht mit meiner Krankheit konfrontiert wurde. Schnell ist man gezeichnet von den ersten Wirkungen und Nebenwirkungen der Therapie. Therapieerfolge werden von zum Teil heftigen Nebenwirkungen begleitet. Aber mit diesen vereinbart man sein Leben, denn, es ist ein Leben. Jede, wirklich jede Nebenwirkung würde man eingehen, nur um den Worten ›krebsfrei‹ oder ›Heilung‹ näherzukommen. Klar, einiges ist auch positiv zu betrachten, die Ansicht auf das Leben ändert sich.

Viele Dinge, die früher scheinbar wichtig waren, sind es nun nicht mehr. Die richtig wichtigen Themen rücken in den Vordergrund. Und jetzt? Die Frage: Kann ich dem ganzen zuvorkommen? Ganz klar: JA! Hautkrebsvorsorge! Ein ab einem gewissen Alter von der Kasse bezahltes Instrument, um Hautkrebs früh zu entdecken und meinem Schicksal aus dem Weg zu gehen! Und selbst wenn es nicht bezahlt wird, ein auffälliges Muttermal zu kontrollieren, macht niemanden arm. 😊 Ich für meinen Teil habe beschlossen, den Kampf gegen den schwarzen Hautkrebs nicht aufzugeben. Ich werde kämpfen und kommunizieren, so viel und so oft ich kann. Vielleicht erreiche ich dadurch den einen oder anderen, der dann durch mich zur Hautkrebsvorsorge geht. Einen, dem ich durch mein Beispiel mein Schicksal ersparen kann. Passt auf euch auf! 😊«

Mehr Informationen für Patient:innen mit schwarzem Hautkrebs gibt es beim Melanom Info Deutschland e.V.
Michael
,
32
Melanie steht in der Natur auf einem Weg zwischen zwei grünen wiesen und hält dabei eine weiße Blume in der Hand. Diese Person lächelt Zähne zeigend in die Kamera.
Patient:in
Lungenkrebs
Patient:in

»Hallo, ich bin Mel, 42 Jahre alt, verheiratet und Mutter eines 6-Jährigen. Im April 2020 sagte mir der Arzt: ›Sie haben einen Tumor, aber den können wir entfernen. Allerdings werden Sie einen Teil des rechten Lungenflügels verlieren.‹ Ich war baff, das geht? Und wie das geht!

Letztendlich wurde mir im Mai 2021 fast der gesamte rechte Lungenflügel entfernt, da der Tumor ungünstig lag. Der restliche rechte Oberlappen, der geblieben war, war eingeschnappt und breitete sich nicht mehr aus.

Nach der ersten Operation wäre ich fast verblutet. Ich hatte die schlimmsten Schmerzen meines Lebens, doch keiner glaubte mir. Erst nach 48 Stunden erkannte ein Arzt die Lage: Not-OP, zwei Liter Blutverlust. Tage auf der Intensivstation folgten.

Wieder merkte ich, dass etwas nicht stimmt. Ich wurde aus der Klinik entlassen, ging in die Reha. Dort brach ich nach anderthalb Wochen zusammen. Ich konnte nicht mehr. Keiner wusste, was los ist, wieder keiner glaubte mir, dass ich Eiter schmeckte. Von einem Krankenhaus kam ich ins nächste, dann die Diagnose: Empyem der Lunge (Eiterkapsel).

Über 0,7 Liter Eiter hatte sich an der Operationsstelle gebildet. Eine Drainage wurde gelegt, dreimal täglich spülen usw. für 10 Tage lang. Ich hatte keine Lust mehr. Ich wog kaum noch 50 kg. Der Arzt, der mir das Leben gerettet hatte, trat mir in den Hintern. Ich hatte aufgegeben, doch dann habe ich mich wieder zurückgekämpft. Und mein Motto lautet seitdem: Durchbeißen. ›Geht mit einer halben Lunge nicht‹ – gibt’s nicht! Meine neue Leidenschaft ist das Bergsteigen, das ist nämlich nichts für Leute mit schwacher Lunge. Stimmt nicht – ich war auf 3.600 Metern und möchte noch höher hinaus. Für 2022 habe ich mir schon einige Touren herausgesucht. Beim Bergsteigen spüre ich nämlich genau das, was ich durchgemacht habe: meinen schmerzenden Körper! Und das liebe ich mittlerweile, denn so weiß ich: Ich lebe noch!«

Melanie
,
42
Klaudia blickt mit Zähne zeigendem Lächeln in die Kamera, während der Kopf leicht nach rechts geneigt ist. Diese Person trägt einen roten Lippenstift, ein paar schwarze Feedern im langen dunkelblonden Haar sowie ein schwarzes Oberteil.
Patient:in
Gebärmutterhalskrebs
Patient:in

»Mein Name ist Klaudia, ich bin 35 Jahre alt, verheiratet und Mama von zwei tollen Kindern im Alter von 3 und 6 Jahren. Meinen ersten richtigen Berührungspunkt mit Krebs hatte ich, als mein Papa mit 44 Jahren an einem Magenkrebs verstarb. Seine Diagnose erhielt er kurz vor Weihnachten, nur ein Jahr später starb er, kurz vor Weihnachten. Für mich brach eine Welt zusammen. Jahre voller Therapien folgten, in denen sich ganz klar eine meiner größten Ängste herauskristallisierte: Dass es auch mich erwischen könnte.

Im Frühjahr 2019 – ich war bereits Zweifach-Mama, mein Kleiner erst ein Jahr alt – zeigten sich die ersten Symptome. Damals dachte ich mir noch nichts dabei. Ich ging ja regelmäßig zur Krebsvorsorge – sogar jedes halbe Jahr. Einen Abstrich und eine Koloskopie später stand es dann – wie bei meinem Papa damals – kurz vor Weihnachten fest: Ich hatte Gebärmutterhalskrebs. Während ich noch hoffte, dass er so klein war, dass er mit einer simplen Konisation oder spätestens der folgenden Hysterektomie verschwindet, haben es sich Zellen meines fiesen Untermieters bereits in einem Lymphknoten bequem gemacht. Es war klar: Eine Radio-Chemo musste her. Zweimal 120 Stunden Chemotherapie und 28 äußere Bestrahlungen. Heute bin ich seit anderthalb Jahren in Remission.

Meine größte Angst war also wahr geworden. Und sie ist zu meinem stetigen Begleiter geworden. Angst vor Krebs. Angst vor einem Rezidiv. Angst davor, meine zwei Kinder nicht aufwachsen zu sehen.

Nach meiner Diagnose war schnell klar: Ich möchte helfen. Ich möchte aufklären – Lasst euch gegen HPV impfen! Geht zur Vorsorge! Ich möchte zeigen: Du bist nicht allein! Vor allem auch als Mama mit einer solch lebenseinschneidenden Erkrankung.

Seitdem ich über meinen Gebärmutterhalskrebs, die Behandlung und ihre Nachwirkungen spreche, haben sich schon viele Frauen bei mir privat gemeldet. Ich habe Fragen beantwortet, getröstet, Hoffnung gemacht. Und in diesem Prozess habe ich auch mir Hoffnung geschenkt. Wir können uns alle gegenseitig Mut zusprechen, Kraft spenden, einfach nur zuhören. Das treibt mich an, auch weiterhin über diese schwere Zeit in meinem Leben zu sprechen.«

Klaudia
,
35
Evelyn liegt lächelnd auf einer grünen Wiese mit weißen Blumen und lächelt dabei freundlich in die Kamera.
Patient:in
Brustkrebs
Patient:in

»Hallo, mein Name ist Evelyn, ich bin 29 Jahre alt und komme aus Südtirol. Mein Kampf begann im April 2020 mit der Diagnose ›Brustkrebs‹. Dieser Kampf beeinflusste aber nicht nur mich, sondern auch meine Familie.

Im Moment befinde ich mich im täglichen Kampf mit der Antihormontherapie und dem Kampf zurück ins normale Leben. Zwischen dem ›normalen‹ Alltag, Arbeit, Kleinkindern und vielen Arztterminen versuche ich achtsam mit meinem Körper umzugehen und meine innere Mitte zu finden.

Schon bald findet der Wechsel meines Implantates von über dem Muskel zu unter dem Muskel statt und auch meine erste große Nachuntersuchung steht an. Bitte drückt mir die Daumen ❤️ Ich drücke euch, eure Evelyn«

Evelyn
,
29
Manuela blickt lächelnd in die Kamera. Diese Person steht draußen, trägt ein grau-weiß gestreiftes Stirnband, einen weißen Schal mit Schmetterling und floralen Muster sowie eine graue Jacke.
Patient:in
Lungenkrebs
Patient:in

»Hi, mein Name ist Manuela, ich bin 36 Jahre alt, Mutter von zwei tollen Mädels und meine Diagnose ›metastasierter Lungenkrebs‹ erhielt ich im Oktober 2019.

Alles begann mit Flankenschmerzen am rechten Rippenbogen. Ich dachte mir, dass ich einen ›Zug‹ erwischt hätte, da ich meine große Tochter damals mit dem Fahrrad zur Kita brachte und dabei noch meine jüngste – damals 6 Monate alte – Tochter trug. Eine logische Erklärung. ›Nach unserem Urlaub wird das schon alles wieder in Ordnung sein‹, dachte ich mir. Leider wurde ich enttäuscht, die Schmerzen wurden immer schlimmer. Ich konnte nachts nicht mehr auf dem Rücken oder auf der rechten Seite liegen! Der erste Gang nach unserem Urlaub ging zu meiner Hausärztin, die glücklicherweise direkt super reagiert und mich sofort an den Lungenfacharzt überwiesen hat – und damit nahm das Schicksal seinen Lauf.

Am 1. Oktober 2019 kam dann der Moment, der mir die Luft genommen hat: ›Sie haben ein Lungenkarzinom mit einer Metastase am Rippenfell‹, Stadium IV – Palliativ. Wie kann das sein – ich habe nicht einmal geraucht!

Eine Mutationsanalyse wurde durchgeführt – Ergebnis EGFR-Mutation. Es kam eine zielgerichtete Therapie infrage. Eine Tablette pro Tag und alle drei Wochen eine Antikörperinfusion. Damit konnte ich leben – Hauptsache ›ich lebe‹ für meine Kinder und meine Familie. Ich habe die ersten Wochen so sehr geweint, als ich meine kleine Tochter im Arm hielt oder mit meiner Großen kuschelte! Die Gedanken, dass ich sie nicht aufwachsen sehen könnte, waren für mich die Hölle. Mein Mann hat mich immer aufgebaut und mir gesagt: ›Das war noch nicht alles!‹ Er hat recht behalten! Schon nach dem ersten Kontroll-CT hieß es, die Therapie würde super anschlagen, die Metastase am Rippenfell seien nicht mehr sichtbar! Die Ärzte waren sich einig: Wir können operieren, wenn ich es wünsche! Denn nach ärztlichen Richtlinien war das eigentlich nicht mehr vorgesehen. Wieder blieb mir der Atem stehen, allerdings diesmal voller Freude und Glück – dieses Gefühl der Dankbarkeit. Es waren noch einige Krankenhausbesuche nötig und etliche Untersuchungen, aber diesmal mit dem Ziel, das Mistding aus meinem Körper zu bekommen. Schon allein dieser Gedanke hat mich noch mehr gestärkt und motiviert!

Leider wurde mein Nervenkostüm noch mehr strapaziert, da Corona auf dem Vormarsch war – mein erster OP-Termin musste aufgrund der damaligen Situation dann sogar verschoben werden. Im April 2020 war es dann aber soweit: Mir wurde der rechte obere Lungenlappen entfernt, das komplette Rippenfell wegen der Metastasen abgezogen und ein Teil vom Zwerchfell wurde vorsichtshalber auch entfernt. On top gab es eine Chemospülung in den Bauchraum. Die Zeit nach der Operation war schwieriger als gedacht: Ich habe sehr lange gebraucht, bis ich wieder auf die Füße gekommen bin. Ohne fremde Hilfe ging am Anfang gar nichts! Nichtsdestotrotz wusste ich immer, wofür ich das Ganze mache: Für meine Kinder! Den Gedanken, dass die beiden mal ohne Mutter da stehen würden, wollte ich nicht akzeptieren – SO NICHT, nicht mit mir! Das sagte ich mir immer wieder!

Mittlerweile bin ich seit über einem Jahr krebsfrei – geheilt darf ich mich nicht nennen, da ich weiterhin meine Tabletten nehme, aber für mich fühlt es sich so an. Das ist das, was für mich zählt.«

Manuela
,
36
Denis trägt eine Brille und einen grauen Pullover, während er lächelnd in die Kamera schaut.
Patient:in
T-Zell-Lymphom
Blutkrebs
Patient:in

»Krebs als Chance – kann ich das wirklich sagen? Mittlerweile ja, aber dafür muss ich kurz ausholen. Ich bin Denis von @denisurban.official. Mit 22 Jahren erhielt ich die Diagnose ›Krebs im Endstadium‹. Ein 18 cm großer Tumor befand sich in meiner Brust. ›Ein paar Wochen habe ich noch zu leben‹, sagten meine Ärzte. Doch ich hatte großes Glück.

In den folgenden 14 Monaten begann ein Therapie-Marathon für mich. 266 Tage im Krankenhaus. Eigentlich hatte ich gar keine Zeit dafür, denn ich war mitten in meinem Studium und bald standen wieder Prüfungen an. Doch wie so oft spielt das Leben anders als geplant.

In einer Phase, in der es wirklich kritisch war, sagte ich zu meiner Mama: ›Ich will noch nicht sterben. Ich habe noch so viel vor in meinem Leben.‹ Ein Moment, der mein Leben in Zukunft stark prägen sollte. Denn diese Aussage heißt gleichzeitig auch, dass ich mein Leben bis dahin nicht so gelebt habe, wie ich es leben wollte. Niemand weiß, wie viel Zeit wir hier auf der Erde haben. Für mich ist es auch nicht mehr so wichtig. Viel wichtiger ist, wie wir diese Zeit für uns nutzen.

Nach meiner Therapie merkte ich schnell, dass ich nicht mehr wie früher funktionierte. Aber will ich das überhaupt? Was ist mir denn wirklich wichtig? Was macht mich wirklich glücklich? Was für ein Leben möchte ich leben? Zum ersten Mal in meinem Leben war ich wirklich ehrlich zu mir selbst. – Nein, das war alles andere als einfach. Es ging auch nicht von heute auf morgen. Doch es war die einzige Möglichkeit, um Schritt für Schritt meinen Weg zu gehen. Heute darf ich als Coach Menschen begleiten, die sich wie ich mit diesen Fragen beschäftigen, und dabei unterstützen, ihr Leben neu auszurichten.

Ja, Krebs ist scheiße. Darüber brauchen wir nicht zu reden. Doch ich bin mittlerweile dankbar für diesen Teil meines Lebens und kann sagen, dass es mir auch mein Leben geschenkt hat. Ich wünsche Dir von Herzen, dass auch Du das irgendwann sagen kannst ❤.«

Denis
,
29
Alex steht draußen vor einem Fluss in einer Stadt und lächelt dabei Zähne zeigend in die Kamera. Diese Person trägt einen grauen Kapuzenpulli.
Patient:in
Hodenkrebs
Patient:in

»Hi Moin, ich bin Alex, 35 Jahre alt und aus Köln. 2016 hat sich bei mir die Diagnose Hodenkrebs eingeschlichen und mein Leben mal so richtig auf den Kopf gestellt. Nach Hodenentfernung, Chemotherapie, Metastasen, einer – wegen falscher Behandlung – abgebrochenen Reha und einer Berg und Talfahrt, die sich gewaschen hat, bin ich nach fünf Jahren Remission seit Kurzem auch auf großer Mission: Da ich damals nicht den leisesten Schimmer hatte, dass ich mit eigenem Abtasten den Verlauf hätte mildern können und somit selbst meiner Gesundheit – in diesem Fall dem häufigsten Krebs bei Männern zwischen 15 und 45 Jahren – vorbeugen können, habe ich in Zusammenarbeit mit @loveyournuts den Verein ›LoveYourNutsDeutschland‹ @loveyournuts_de gegründet. Wir wollen für das Thema ›Hodenkrebs‹ sensibilisieren und junge Männer auf eigene Vorsorge aufmerksam machen.

Mir ist außerdem aufgefallen, dass nur wenige Männer über Krebs oder allgemein über Gesundheit sprechen – zumindest nicht, wenn es sie selbst betrifft. Daher habe ich mit Darmi @krebslogbuch das wöchentliche Live ›Krebste eine mit?!‹ @krebste.eine.mit ins Leben gerufen. Hier stellen wir unseren Gästen unverblümt Fragen zu Ihrer Krebserkrankung, auf dem Weg, die Weltherrschaft an uns zu reißen 😜«

Alex
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35
Clemens trägt einen Sonnenhut und steht am Stand. Sein Bild ist auf einem hell-lila Hintergrund.
Patient:in
Speiseröhrenkrebs
Patient:in

»Mein Name ist Clemens Wolf, ich bin 38 Jahre und lebe mit meiner Frau und unserem 3-jährigen Sohn in Bielefeld. Im Juli 2020 habe ich die Diagnose ›Ösophagus-Adenokarzinom mit Metastasen in der Leber‹ erhalten. Zu meinen bisherigen Behandlungen zählen über 20 Chemotherapien, 26 Bestrahlungen, eine abgebrochene Operation sowie eine versuchte SIRT. Der Krebs wächst weiter und bisher wurde leider noch keine optimale Behandlung gefunden. Ich bin als unheilbar und damit als Palliativ-Patient eingestuft. Eine Zwerchfellhernie, die ich als Baby hatte, ist ausschlaggebend für meine Krankheit und Diagnose. Trotzdessen genieße ich jeden Tag und nehme nun alles viel bewusster auf. Ich glaube weiterhin an das Positive und auf eine Möglichkeit, dass mein Blatt sich wenden wird. Schenke jeden Tag ein neues Lächeln und versuche jeden Tag positiv zu starten.«

Clemens
,
38
Christian steht draußen vor einem Haus, an dem Bambusgras wächst. Diese Person trägt einen Sonnenhut, eine Sonnenbrille und ein weißes Poloshirt. Diese schaut lächelnd in die Kamera.
Patient:in
Gallenblasenkrebs
Patient:in

»Hallo, ich bin Christian und ich bin seit dem 16. November 2020 Krebspatient. Ich bin außerdem Blogger und schreibe, was mir in den Sinn kommt. Mit Leidenschaft teile ich Ideen, die dabei helfen, den Alltag mit Krebs mit größtmöglicher Lebensfreude zu bewältigen.

Ich bin kein Schriftsteller, Lektor, Journalist oder Publizist, habe keinerlei Erfahrung in dem was ich gerade tue – aber ich mache es einfach! Aktuell schreibe ich an einem Buch über mich und meinen Krebs. Mein Ziel: Mit meiner Gesundung möchte ich das Buch veröffentlichen und einer breiten Leserschaft zur Verfügung stellen. Ich möchte anderen Mut machen, mit der Überzeugung an die eigenen Selbstheilungskräfte und mit Liebe, schwierige Lebenssituationen zu meistern.

Ich lebe mit dem Krebs! Der Krebs hat in meinem Alltag nicht die Oberhand und bestimmt auch weder mein Aktivitätsniveau, noch Gefühle oder mein seelisches Wohlbefinden oder Gleichgewicht. Und das trotz meiner Nebenwirkungen – wie axonale Polyneuropathie, Konzentrations- und Gedächtnisschwäche, Verstopfung, Wortfindungsstörungen –, meiner bestehenden Arbeitsunfähigkeit, einer negativen schulmedizinischen Prognose, unklaren Spätfolgen meiner bisherigen 21 Chemotherapien, einem seit zwei Jahren fehlenden Urlaub mit meiner Frau und einem geringeren Fleischkonsum, obwohl ich Liebhaber von Barbecue bin.

Klar wird mein Allgemeinzustand direkt oder indirekt durch den Krebs bestimmt. Aber der Schlüssel zu einer hohen Lebensqualität ist die Einstellung zu meiner Krankheit und zu meinem neuen Leben. Das Leben mit dem Krebs ist jetzt besser und schlechter. Beides! An alle Krebskranken: ›Never Give Up!‹«

Christian
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51
Daniela trägt ein weißes Oberteil, eine rosa Schleife im Haar und eine um ihr linkes Handgelenk. Außerdem hat diese Person die "Pink Ribbon" auf ihrer rechten Brust. Sie blickt lächelnd von unten in die Kamera.
Patient:in
Brustkrebs
Patient:in

»Hallo da draußen, mein Name ist Daniela, ich lebe in der Pfalz und meine Krebsgeschichte begann im Januar 2019. Ich bekam die Diagnose Brustkrebs.

Drei Jahre lang spürte ich schon drei Knoten und hatte immer ein ungutes Gefühl. Mein damaliger Frauenarzt sagte mir allerdings, es wäre harmlos. Trotz privatem Ultraschall hatte er die Diagnose immer wieder entkräftet. Im Januar 2019 wechselte ich schließlich den Arzt und dann ging alles ganz schnell. Die Frauenärztin war höchst alarmiert. Im Ultraschall war nicht viel zu sehen, doch der Tastbefund war wohl eindeutig 😳. Es kamen die Worte ›Das ist mit großer Wahrscheinlichkeit Krebs!‹ Es folgte die Mammografie, auch hier war nichts zu sehen. Dann die Stanzung, das Ergebnis: Krebs.

Es brach für mich eine Welt zusammen. Ich rechnete mit dem Schlimmsten. Es folgte noch ein MRT. Dort war zu sehen, dass er sich dünn durch das Gewebe zog. Es war nicht definierbar wie groß er ist, wie weit er sich durchs Gewebe zieht. Auf einmal ging alles sehr schnell und die operative Entfernung der rechten Brust wurde veranlasst. Der pathologische Befund sagte, der Tumor war 9 auf 6 auf 4 cm groß und der Wächter-Lymphknoten war befallen. Es folgte eine weitere Operation, in der 20 Lymphknoten entfernt wurden, Chemotherapie und Bestrahlung. Das volle Programm.

Ich bin ein sehr positiver Mensch und bin es auch geblieben! Ich habe total viel Unsinn getrieben 🙃 – Ich begann damit noch vor Beginn der Chemotherapie und bis heute ist dieser Unsinn geblieben. Was ich getan habe 🤔? Ich habe mich geschminkt – und wie 😂. Auf meinem Account könnt ihr die Ergebnisse sehen. Dazu müsst ihr unbedingt bis 2019 runterscrollen. Heute – knapp zwei Jahre nach Therapieende – bin ich immer noch krebsfrei und mache anderen Mut. Als Nächstes starte ich in die Selbstständigkeit 🥰 mit meinem Good-Karma-Teufel und fertige Unikatschmuck an. Ich freue mich auf euch und den Austausch 😍.

Eure Daniela«

Daniela
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48

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