»Mein Name ist Klaudia, ich bin 35 Jahre alt, verheiratet und Mama von zwei tollen Kindern im Alter von 3 und 6 Jahren. Meinen ersten richtigen Berührungspunkt mit Krebs hatte ich, als mein Papa mit 44 Jahren an einem Magenkrebs verstarb. Seine Diagnose erhielt er kurz vor Weihnachten, nur ein Jahr später starb er, kurz vor Weihnachten. Für mich brach eine Welt zusammen. Jahre voller Therapien folgten, in denen sich ganz klar eine meiner größten Ängste herauskristallisierte: Dass es auch mich erwischen könnte.
Im Frühjahr 2019 – ich war bereits Zweifach-Mama, mein Kleiner erst ein Jahr alt – zeigten sich die ersten Symptome. Damals dachte ich mir noch nichts dabei. Ich ging ja regelmäßig zur Krebsvorsorge – sogar jedes halbe Jahr. Einen Abstrich und eine Koloskopie später stand es dann – wie bei meinem Papa damals – kurz vor Weihnachten fest: Ich hatte Gebärmutterhalskrebs. Während ich noch hoffte, dass er so klein war, dass er mit einer simplen Konisation oder spätestens der folgenden Hysterektomie verschwindet, haben es sich Zellen meines fiesen Untermieters bereits in einem Lymphknoten bequem gemacht. Es war klar: Eine Radio-Chemo musste her. Zweimal 120 Stunden Chemotherapie und 28 äußere Bestrahlungen. Heute bin ich seit anderthalb Jahren in Remission.
Meine größte Angst war also wahr geworden. Und sie ist zu meinem stetigen Begleiter geworden. Angst vor Krebs. Angst vor einem Rezidiv. Angst davor, meine zwei Kinder nicht aufwachsen zu sehen.
Nach meiner Diagnose war schnell klar: Ich möchte helfen. Ich möchte aufklären – Lasst euch gegen HPV impfen! Geht zur Vorsorge! Ich möchte zeigen: Du bist nicht allein! Vor allem auch als Mama mit einer solch lebenseinschneidenden Erkrankung.
Seitdem ich über meinen Gebärmutterhalskrebs, die Behandlung und ihre Nachwirkungen spreche, haben sich schon viele Frauen bei mir privat gemeldet. Ich habe Fragen beantwortet, getröstet, Hoffnung gemacht. Und in diesem Prozess habe ich auch mir Hoffnung geschenkt. Wir können uns alle gegenseitig Mut zusprechen, Kraft spenden, einfach nur zuhören. Das treibt mich an, auch weiterhin über diese schwere Zeit in meinem Leben zu sprechen.«