»Meine erste Diagnose erhielt ich am 15. Mai 2008 im Alter von 13 Jahren: ein Rhabdomyosarkom, ein seltener, bösartiger Tumor, der aus Muskelzellen entsteht – bei mir aus dem Kaumuskel. Es folgten zwölf Monate Chemotherapie, darunter eine Hochdosistherapie, Bestrahlung und eine Erhaltungstherapie in Form von Chemotabletten. Zu der Zeit bestimmten lange Krankenhausaufenthalte und zahlreiche Nebenwirkungen meinen Alltag.
Durch die Bestrahlung musste ich mich mit 16 Jahren einer Haartransplantation unterziehen, da meine Haare an der bestrahlten Stelle nicht mehr nachwuchsen. Trotzdem konnte ich nach der Therapie ein normales Leben führen: Ich absolvierte meine Ausbildung und wurde Mutter meiner beiden wunderbaren Töchter.
Doch Ende 2023 entdeckte ich plötzlich Blut aus meiner Brustwarze. Nach einer langen Phase der Ungewissheit bestätigte sich der Verdacht: Brustkrebs – aggressiv und schnell wachsend. Erneut musste ich eine sechsmonatige Chemotherapie durchmachen. Schließlich wurden mir beide Brüste entfernt. Diese Zeit war psychisch extrem belastend. Vor allem die erneute Chemotherapie setzte mir stark zu. Doch meine Familie und die psychologische Unterstützung gaben mir Halt.
Ich habe oft nach Erklärungen gesucht. Ich könnte behaupten, dass alles einfach ist und ich immer positiv bleibe. Doch das wäre gelogen. Die Situation ist schwer, manchmal unfair und grausam. Aber ich versuche, mein Schicksal anzunehmen, mich an den kleinen Dingen des Lebens zu erfreuen und wertzuschätzen, was ich habe. Das größte Glück sind meine Kinder.
Egal, wie schlimm eine Situation ist, es gibt immer einen Weg. Niemand sagt, dass der Weg leicht ist, aber es lohnt sich, ihn zu gehen!«