»Mit gerade einmal 30 Jahren erhielt ich eine Diagnose, die mein Leben für immer veränderte: Brustkrebs. Doch als wäre das nicht genug, zeigte sich, dass der Krebs bereits in meine Knochen metastasiert hatte. Hinzu kam die Diagnose einer BRCA2-Genmutation, durch die ich künstlich in die Wechseljahre versetzt wurde und keine Kinder mehr bekommen kann.
Diese Erfahrung hat mich nicht nur emotional stark getroffen, sondern auch physisch: Durch die Behandlung und die Medikamente wurde meine Leistungsfähigkeit stark eingeschränkt, weshalb ich nun darüber nachdenke einen Antrag auf Teilerwerbsminderungsrente zu stellen. Derzeit arbeite ich noch 35 Stunden pro Woche, aber die Doppelbelastung, keine Kinder bekommen zu können und auch beruflich nicht mehr voll leistungsfähig zu sein, macht mir oft zu schaffen.
Die ersten Jahre nach meiner Diagnose waren von Unsicherheiten geprägt. Ich habe viele schlechte Erfahrungen mit Ärzt:innen gemacht, die mich nicht ernst nahmen, und den Fehler begangen, meine Krankheit lange Zeit nicht therapeutisch aufzuarbeiten. Doch das hole ich jetzt nach. Ich habe gelernt, wie wichtig es ist, sich um sich selbst zu kümmern – sei es durch gesunde Ernährung oder regelmäßige Bewegung. Diese Veränderungen haben mein Leben spürbar verbessert, auch wenn es lange gedauert hat, dies zu erkennen. Heute weiß ich, dass diese Umstellung ein echter Gamechanger ist.
Eines meiner wichtigsten Anliegen ist es, über die Krankheit aufzuklären. Von außen sehe ich völlig gesund aus, doch innerlich kämpfe ich täglich mit den körperlichen und psychischen Herausforderungen einer chronischen Krebserkrankung. Das führt oft zu Missverständnissen, und ich fühle mich nicht immer ernst genommen. Durch den Austausch mit anderen Frauen, die Ähnliches durchmachen, finde ich jedoch Unterstützung. In Zukunft werde ich mich auch im ›think pink! club‹ engagieren, um die ›Meta-Ladies‹ zu unterstützen. Es ist mir wichtig, ihnen zu zeigen, dass sie nicht allein sind – wir sind viele, und wir verdienen es, gesehen und gehört zu werden.
Abgesehen von meiner Erkrankung bemühe ich mich, mein Leben so aktiv wie möglich zu gestalten, wenn es mir gut geht. Ich liebe es, auf Konzerte und Festivals zu gehen, Zeit mit meinem Hund in der Natur zu verbringen und viel mit meinem Mann und unseren Freund:innen zu unternehmen. Diese Momente genieße ich besonders.
Ich freue mich darauf, mit anderen ›Meta-Ladies‹ in Kontakt zu kommen, die meine Geschichte teilen und sich austauschen möchten.«