»Ich heiße Alex, bin inzwischen 34 Jahre alt und habe meine Brustkrebsdiagnose im August 2023 mit 33 bekommen. Ich wohne mit meinem Mann und unserem Hund in Gifhorn.
Als ich den Knoten in meiner Brust ertastet habe, bin ich nicht gleich vom Schlimmsten ausgegangen, wollte es aber zumindest direkt abklären lassen und bin am nächsten Tag zu meiner Gynäkologin gegangen. Dort wurde sie während des Ultraschalls recht schnell nervös und ich wurde zur Mammographie und Biopsie überwiesen. Dazwischen vergingen noch mal etwa drei Wochen, in denen ich aber weiter relativ entspannt war, da ich mir wirklich nicht vorstellen konnte, dass ausgerechnet ich Krebs habe.
Als dann das Biopsieergebnis kam und man mir sagte, dass ich triple-negativen Brustkrebs habe, konnte ich das erst nicht glauben. Danach ging alles sehr schnell. Port gesetzt, Staging (keine Metastasen), erste Chemo.
Gute fünf Monate Chemo und Immuntherapie habe ich hinter mich gebracht. Zusätzlich wurden meine Gene untersucht und es kam raus, dass ich BRCA2 positiv bin. Das hieß für mich: Beide Brüste müssen ab. Im März 2024 wurde dann die beidseitige Mastektomie durchgeführt und die Brust mit Silikon wieder aufgebaut.
Eine Woche nach der OP rief mich meine Onkologin an und sagte mir, dass in dem entnommenen Gewebe keine Krebszellen mehr gefunden wurden. Das war die schönste Nachricht, die wir kriegen konnten! Es war so ein unbeschreibliches Glücksgefühl – so etwas hatte ich zuvor noch nie erlebt. Mein Mann und ich sind dann Eis essen gegangen, da ich aufgrund von Mundentzündungen nichts anderes essen konnte. Das war das beste Eis meines Lebens!
Danach habe ich leider schnell gemerkt, dass mit einer Brust irgendetwas nicht stimmt. Ergebnis: Kapselfibrose*. Ich habe mich dann bezüglich Brustaufbau mit Eigengewebe beraten lassen und mich für diesen Weg entschieden. Das Eigengewebe kommt in meinem Fall vom Po und ich habe die erste OP bereits hinter mir. Die zweite Seite folgt im März.
Da durch meine Genmutation nicht nur das Risiko an Brustkrebs zu erkranken erhöht ist, sondern das Lebenszeitrisiko für Eierstockkrebs ebenfalls höher ist, habe ich mir im Oktober 2024 auch die Eierstöcke entfernen lassen. Das hat mich direkt und ohne Umwege in die Wechseljahre katapultiert. Der Port durfte in dieser OP auch gehen, da ich in der Vene eine Thrombose bekommen hatte.
Ich teile meine Geschichte, da ich zur Zeit meiner Diagnose nicht im Entferntesten daran gedacht habe, jemals an Krebs zu erkranken. Doch es kann jede:n von uns treffen. Ich möchte Bewusstsein und Aufmerksamkeit dafür schaffen. Es muss mehr über Früherkennung informiert und aufgeklärt werden.«