»Krebs als Chance – kann ich das wirklich sagen? Mittlerweile ja, aber dafür muss ich kurz ausholen. Ich bin Denis von @denisurban.official. Mit 22 Jahren erhielt ich die Diagnose ›Krebs im Endstadium‹. Ein 18 cm großer Tumor befand sich in meiner Brust. ›Ein paar Wochen habe ich noch zu leben‹, sagten meine Ärzte. Doch ich hatte großes Glück.
In den folgenden 14 Monaten begann ein Therapie-Marathon für mich. 266 Tage im Krankenhaus. Eigentlich hatte ich gar keine Zeit dafür, denn ich war mitten in meinem Studium und bald standen wieder Prüfungen an. Doch wie so oft spielt das Leben anders als geplant.
In einer Phase, in der es wirklich kritisch war, sagte ich zu meiner Mama: ›Ich will noch nicht sterben. Ich habe noch so viel vor in meinem Leben.‹ Ein Moment, der mein Leben in Zukunft stark prägen sollte. Denn diese Aussage heißt gleichzeitig auch, dass ich mein Leben bis dahin nicht so gelebt habe, wie ich es leben wollte. Niemand weiß, wie viel Zeit wir hier auf der Erde haben. Für mich ist es auch nicht mehr so wichtig. Viel wichtiger ist, wie wir diese Zeit für uns nutzen.
Nach meiner Therapie merkte ich schnell, dass ich nicht mehr wie früher funktionierte. Aber will ich das überhaupt? Was ist mir denn wirklich wichtig? Was macht mich wirklich glücklich? Was für ein Leben möchte ich leben? Zum ersten Mal in meinem Leben war ich wirklich ehrlich zu mir selbst. – Nein, das war alles andere als einfach. Es ging auch nicht von heute auf morgen. Doch es war die einzige Möglichkeit, um Schritt für Schritt meinen Weg zu gehen. Heute darf ich als Coach Menschen begleiten, die sich wie ich mit diesen Fragen beschäftigen, und dabei unterstützen, ihr Leben neu auszurichten.
Ja, Krebs ist scheiße. Darüber brauchen wir nicht zu reden. Doch ich bin mittlerweile dankbar für diesen Teil meines Lebens und kann sagen, dass es mir auch mein Leben geschenkt hat. Ich wünsche Dir von Herzen, dass auch Du das irgendwann sagen kannst ❤.«