»Hallo, ich bin Mel, 42 Jahre alt, verheiratet und Mutter eines 6-Jährigen. Im April 2020 sagte mir der Arzt: ›Sie haben einen Tumor, aber den können wir entfernen. Allerdings werden Sie einen Teil des rechten Lungenflügels verlieren.‹ Ich war baff, das geht? Und wie das geht!
Letztendlich wurde mir im Mai 2021 fast der gesamte rechte Lungenflügel entfernt, da der Tumor ungünstig lag. Der restliche rechte Oberlappen, der geblieben war, war eingeschnappt und breitete sich nicht mehr aus.
Nach der ersten Operation wäre ich fast verblutet. Ich hatte die schlimmsten Schmerzen meines Lebens, doch keiner glaubte mir. Erst nach 48 Stunden erkannte ein Arzt die Lage: Not-OP, zwei Liter Blutverlust. Tage auf der Intensivstation folgten.
Wieder merkte ich, dass etwas nicht stimmt. Ich wurde aus der Klinik entlassen, ging in die Reha. Dort brach ich nach anderthalb Wochen zusammen. Ich konnte nicht mehr. Keiner wusste, was los ist, wieder keiner glaubte mir, dass ich Eiter schmeckte. Von einem Krankenhaus kam ich ins nächste, dann die Diagnose: Empyem der Lunge (Eiterkapsel).
Über 0,7 Liter Eiter hatte sich an der Operationsstelle gebildet. Eine Drainage wurde gelegt, dreimal täglich spülen usw. für 10 Tage lang. Ich hatte keine Lust mehr. Ich wog kaum noch 50 kg. Der Arzt, der mir das Leben gerettet hatte, trat mir in den Hintern. Ich hatte aufgegeben, doch dann habe ich mich wieder zurückgekämpft. Und mein Motto lautet seitdem: Durchbeißen. ›Geht mit einer halben Lunge nicht‹ – gibt’s nicht! Meine neue Leidenschaft ist das Bergsteigen, das ist nämlich nichts für Leute mit schwacher Lunge. Stimmt nicht – ich war auf 3.600 Metern und möchte noch höher hinaus. Für 2022 habe ich mir schon einige Touren herausgesucht. Beim Bergsteigen spüre ich nämlich genau das, was ich durchgemacht habe: meinen schmerzenden Körper! Und das liebe ich mittlerweile, denn so weiß ich: Ich lebe noch!«