»Hey, ich bin Daniel, 39 Jahre alt und im Juli/August 2019 wurde mir ein alveoläres Weichteilsarkom (ASPS) Stadium IV diagnostiziert. Weil der Krebs auf meine Knochen und mittlerweile auch auf die Lymphknoten gestreut hat, wurde bei mir am linken Oberschenkel eine Marknagelung vorgenommen.
Zur Zeit der Diagnose war ich der einzige Mensch in Deutschland, der diese Krebsart hatte. Zusätzlich wurde mir dann auch mitgeteilt, dass ich unheilbar an Krebs erkrankt bin und man mir keine fünf Jahre mehr zu Leben gab. Außerdem werde ich wohl nie wieder selbständig laufen können, weil ein Tumor im Becken sitzt und ich mir zudem im August 2019 einen Bandscheibenvorfall zugezogen habe. Der Bandscheibenvorfall ist nicht operabel, weil ich sonst meine Therapie später hätte anfangen müssen – das kam für mich nicht infrage.
Zuerst wurde eine stationäre Chemotherapie versucht, die aber nicht angeschlagen hatte, sodass wir auf eine Tablettentherapie mit dem Medikament Cabozantinib umgeschwenkt sind. Diese Therapie wirkte bis Juli diesen Jahres. Bis die Krankenkasse eine neue Therapie genehmigt hatte, haben wir es erst mal mit dem Medikament Pazopanib wieder als Tabletten-Therapie versucht. Diese Therapieart schlug allerdings nicht an, weswegen ich seit Mitte Oktober das Medikament Axitinib in Tablettenform nehme und begleitend eine Immuntherapie bekomme.
Seitdem ich in Therapie bin, muss ich alle drei Monate zur Kontrolle in das CT zum Staging. Die Woche vor jedem CT ist wegen der Ungewissheit, ob die Therapie weiter anschlägt oder nicht, gefühls- und kopfmäßig immer die Hölle. Das nächste CT steht im Januar an und da heißt es wieder darauf zu hoffen, dass mein Leben durch die Therapie weiter verlängert werden kann. Seit meiner Erkrankung kümmert sich meine Familie rührend um mich und versucht es mir immer so schön wie möglich zu machen, wofür ich ihnen total dankbar bin. Ich möchte noch weiter viele schöne Momente mit meiner Familie und meinen Freunden verbringen, weshalb ich darum kämpfe, dass ich so lange wie möglich leben werde.
Ich möchte es dem Arzt und vor allem dem Krebs zeigen, dass ich länger als diese fünf Jahre leben werde und dass ich wieder selbständig gehen werde. Zweiteres habe ich schon geschafft, denn seit Juli 2020 kann ich wieder ohne Gehhilfen laufen, was mir sehr viel Selbstständigkeit zurückgebracht hat. Seit Juni diesen Jahres bin ich auch wieder als Ausbilder bei uns in der Kreisfeuerwehr aktiv und konnte mir damit einen Teil meines alten Lebens zurückerkämpfen. Darauf bin ich sehr stolz.«