Birgit

,

52

Wir möchten euch die Geschichte von Birgit erzählen, eine Geschichte aus der Sicht einer Mutter, dessen Sohn an Krebs erkrankte. Birgit musste in ihrem Leben schon einiges erleben, denn sie selbst erkrankte mit 36 an Brustkrebs. Heute setzt sie sich dafür ein, darauf aufmerksam zu machen, dass Krebs kein Alter kennt. Für sich und für ihren Sohn.

»Im Alter von zwei Jahren war unser Sohn plötzlich ständig krank. Mehrmals wöchentlich waren wir beim Arzt, um gesagt zu bekommen, dass es völlig normal sei, wenn ein Kind in diesem Alter häufig Infekte hat. Wir wurden nicht ernst genommen und immer wieder mit Fiebermedikamenten und Antibiotika nach Hause geschickt. Marcelle hatte ständig Schmerzen, wollte nicht mehr essen, nicht mehr spielen und war nur noch müde. Als es ihm immer schlechter ging, bestand ich schließlich auf ein Blutbild.

Als das Ergebnis da war, ging plötzlich alles ganz schnell. Man schickte uns sofort ins Krankenhaus, wo er endlich komplett auf den Kopf gestellt wurde. Man vermutete das Pfeiffersche Drüsenfieber und es wurde ein Ultraschall gemacht. Dabei fand man eine ›blumenkohlartige‹ Wucherung an der Niere, die dort nicht hingehörte. Nur drei Tage später fanden wir uns auf der Kinderonkologie wieder. Diagnose: Wilmstumor Stadium IV mit Lungen- und Lymphknotenmetastasen. Es folgte eine präoperative Chemotherapie und die Resektion (Entfernung) des Primärtumors. Gleichzeitig bekam er seinen Venenverweilkatheter (Broviac), ein kleiner Katheter, der für die Zuführung von Medikamenten oder Infusionen verwendet wird.

No items found.

In einer weiteren OP wurden die Lungenmetastasen entfernt. Anschließend folgte eine postoperative Chemotherapie mit gleichzeitiger Strahlentherapie der Tumorregion und beider Lungen mit täglicher Sedierung. Leider ergab die histologische Untersuchung einen bösartigen Rhabdoidtumor, ein aggressives Weichteilsarkom. Aufgrund dessen plante man eine Stammzelltransplantation. Seine vierjährige Schwester war bereits als Spenderin vorgesehen.

Da keine komplette Remission erreicht wurde und es erneut zu Metastasen kam, verzichtete man dann auf die Transplantation. Wir mussten uns langsam mit dem Gedanken vertraut machen, dass unser Sohn nicht überleben wird. Es folgte eine palliative Chemotherapie und uns blieben noch drei gemeinsame Monate, bis Marcelle am 03. März 2001 zu den Engeln reiste. Wir verbrachten fast ein Jahr in der Klinik, während sich der Papa um Tochter, Job und Haushalt kümmerte.

Inzwischen hat sich einiges getan und ich hoffe, dass die Kinderkrebsforschung in Zukunft noch weiter vorankommt. Betroffene Eltern sollten sich nicht abwimmeln lassen, denn Krebs kennt kein Alter.«

Birgit schaut frontal in die Kamera, hat schwarzes Haar, eine schwarz umrahmte Brille und ein schwarzes T-Shirt auf dem #cancelcancer geschrieben steht.
Name
Birgit
Website
Interviewt von
Erzählt am
3.5.2022
Verstorben am

Schau mal, diese Geschichten könnten dir auch gefallen.

Hodgkin-Lymphom
Stephanie
,
30
Gebärmutterhalskrebs
Kerstin
,
43
Brustkrebs
Kathrin
,
32
Darmkrebs
Theresa
,
21
Hodgkin-Lymphom
Sabrina
,
28
Gebärmutterhalskrebs
Julia
,
34
Hodgkin-Lymphom
Viviana
,
19
Non-Hodgkin-Lymphom
Caro
,
30
Brustkrebs
Janina
,
33
Brustkrebs
Anni
,
32
Brustkrebs
Claudia
,
49
Brustkrebs
Christine
,
50
Brustkrebs
Daniela Silva
,
32
Brustkrebs
Julia
,
35
Nierenkrebs
Tatjana
,
34
Brustkrebs
Alu
,
42
Illustration eines rosa Sparschweinchens

Hilf uns beim Helfen! Mit deiner Spende.

Damit wir auch zukünftig weiter Geschichten von Patient:innen und Angehörigen erzählen können, sind wir auch deine Spende angewiesen.

Hilf uns beim Helfen! Mit deiner Spende.

Logo PayPal.
Mit PayPal spenden
Logo Betterplace.
Mit Betterplace spenden

Per Überweisung

IBAN DE11 8306 5408 0004 2983 06
BIC GENODEF1SLR
Bank Deutsche Skatbank
IBAN kopieren