»Hi, ich bin Miri, 33 Jahre alt – und das Gesicht hinter dem Profil @miri_will_meer_!
Seit meiner Pubertät leide ich an Mastopathie, einer gutartigen Brusterkrankung, bei der es zu Knoten und Zysten in der Brust kommen kann. Im August 2020 stellte meine damalige Freundin einen Knoten in meiner linken Brust fest, der sich anders anfühlte als die Knoten zuvor. Am selben Tag rief ich bei meiner Gynäkologin an.
Die Arzthelferin fragte nach meinem Geburtsdatum und gab mir einen Termin für November, ganze 3 Monate später. Allen Beteiligten, inklusive mir – ich bin Krankenschwester – war während der Sonografie schnell klar: Es kann nur Krebs sein.
Der Verdacht bestätigte sich in den Folgeuntersuchungen. Wie weit der Krebs allerdings bereits fortgeschritten war, zeigte sich erst nach der ersten OP. Acht von 13 entnommenen Lymphknoten waren befallen, es handelte sich also um lokal metastasierenden Brustkrebs. Es folgte eine zweite OP, sowie 28 Bestrahlungen. Danach begann die Antihormontherapie – auf Lebensdauer.
Bis zum April 2021, als meine Zeit in der Reha begann, konnte ich kaum Worte finden. Außerdem benötigte ich all meine Kraft, um mein Leben zu kämpfen. Nebenher hielten wir den Prozess auf Fotos fest. Das war wichtig, denn ich wusste: Irgendwann würde der Zeitpunkt kommen, an dem ich die Erkrankung verarbeiten muss. Ich brauchte die Fotos, um mich besser an meine Gefühle in den jeweiligen Abschnitten erinnern zu können.
Dann begann ich meine Geschichte auf Instagram zu erzählen. Es reichte nicht mehr, alles nur für mich selbst aufzuschreiben. Ich wollte meine Geschichte in die Welt hinaus schrei(b)en. Einmal für mich selbst, aber vor allem wollte ich andere mitreißen. Besonders für Frauen unter 35 wollte ich Aufklärung schaffen. Mir war klar: Mir selbst kann ich damit nicht mehr helfen, vielleicht aber anderen. Am liebsten so vielen wie möglich! Mit meiner Geschichte wollte ich ein Bewusstsein für die Erkrankung in den ›jungen Köpfen‹ entwickeln. Es hätte keinesfalls so kommen müssen – wie es bei mir gelaufen ist!
Es gibt immer noch zu viele Wissenslücken. Von allen Seiten. Bei den Betroffenen und bei den Behandelnden.«