»Hallo mein Name ist Alina, ich bin 23 Jahre alt und erhielt an meinem diesjährigen Geburtstag – dem 17. Februar 2021 – die Diagnose Lymphkrebs. Erst zwei Wochen später bekam ich dann die finale Diagnose ›Hodgkin Lymphom in Stadium 3‹.
Schon im Dezember 2020 hatte ich unwissentlich die ersten Symptome: Fieber, Kopfschmerzen, Nachtschweiß, Husten. Nach einem negativen Corona-Test und ein paar Tagen ohne Symptome war ich auch scheinbar wieder ›gesund‹. Erst als ich ein paar Wochen später wieder die gleichen Symptome bekam, ging ich erneut zum Hausarzt, welcher mir aufgrund meiner sehr hohen Entzündungswerte ein Antibiotikum verschrieb. Dieses zeigte sogar etwa zwei Wochen lang Wirkung, doch dann war das Fieber wieder zurück und mein Hausarzt schickte mich ins Krankenhaus, wo man dann bei einem CT lauter Lymphknoten in meiner Brust sowie links und rechts an meinem Schlüsselbein entdeckte. Die Ärzte waren sofort alarmiert und entnahmen mir am nächsten Morgen einen Lymphknoten für eine Biopsie und eine Probe von meinem Knochenmark. Ein paar Tage danach durfte ich nach Hause, sodass ich glücklicherweise die Diagnose daheim bei meinen Liebsten erhielt.
Dadurch, dass die Ärzte mich schon auf die Diagnose vorbereitet hatten, war es kein kompletter Schock mehr, jedoch trotzdem hart nun die Gewissheit zu haben, weil man natürlich immer noch hofft. Gleichzeitig war es für mich auch ein befreiendes Gefühl, von der Last des ständigen Wartens befreit zu sein. Ich habe an demselben Abend noch mit ganz vielen Personen telefoniert und bereits da gemerkt, dass es mir unheimlich guttut darüber zu sprechen und offen mit der ganzen Krankheit umzugehen. Es war für mich ganz klar, den Mut nicht zu verlieren und positiv zu bleiben. Die Tatsache, dass Lymphdrüsenkrebs gut behandelbar ist, erleichtert dies natürlich. Dennoch bleibt die Angst vor dem, was auf einen zukommt. Aber ich weiß, dass ich die beste Familie, Freund und Freundeskreis hinter mir stehen habe, die alles ihnen mögliche für mich tun würden. Dieses Gefühl ist unglaublich bestärkend und treibt mir auch jetzt wieder Freudentränen in die Augen, weil ich so dankbar dafür bin! Im Moment sind die einzigen Situationen, in denen ich weine die, in denen ich sehe, wie viele tolle Menschen ich in meinem Leben habe. Das hat mir die Krankheit auf jeden Fall nochmal mehr bewusst gemacht.
Vor dem Start der Chemotherapie hatte ich zwei weitere Operationen: eine Eierstockentnahme, weil die Chemotherapie unfruchtbar machen kann und eine Port-Implantation.
Aktuell befinde ich mich in meinem zweiten von sechs Chemozyklen. Bis jetzt sind die Nebenwirkungen erträglich und ich wäre sehr dankbar, wenn es so weiter geht und die Therapie hoffentlich anschlägt.
An alle: Hört auf euren Körper und geht auch bei scheinbar unbedenklichen Anzeichen zum Arzt. Seid dankbar für jeden Tag, an dem es euch gut geht und für die Menschen, die euch guttun.«