»Ich heiße Andrea Klein, bin mittlerweile 61 Jahre alt(jung)☺️, seit fast 42 Jahren verheiratet und habe zwei wundervolle Kinder. Ein Mädchen, sie ist 27 Jahre und einen Jungen, der 20 Jahre alt ist.
Meine erste Krebsdiagnose bekam ich mit 27 Jahren, ein papilläres Schilddrüsenkarzinom. Es folgte eine Operation und Radiojodtherapie, danach hatte ich Ruhe. Nach Geburt unseres Sohnes 2002 wurde rechts Brustkrebs festgestellt. Die Brust wurde abgenommen und ich bekam eine Chemotherapie. 17 Jahre hatte ich wieder Ruhe, dann fing es Schlag auf Schlag wieder an. Ich hatte mich auf bestimmte Gene testen lassen und hatte ich eine CHEK2-Mutation (Brustkrebsgene, die mit einem erhöhten Darmkrebsrisiko in Verbindung gebracht wurden). Daraufhin nahm ich an einer Studie der Düsseldorfer Universität teil, um regelmäßige Untersuchungen der linken gesunden Brust durchzuführen.
2019 ging es dann los: Es wurde zeitgleich ein Tumor in der linken Brust sowie im Darm entdeckt, außerdem Auffälligkeiten an der Milz. Im Juni desselben Jahres wurde ein Stück vom Darm samt dem Sigmakarzionom entfernt, im Juli der Tumor in der linken Brust. Daraufhin wurde meine Brust bestrahlt. Es kamen noch etliche Krankenhausaufenthalte dazu und weitere Diagnosen, was jetzt hier den Rahmen sprengen würde.
Zu guter Letzt, weil ich immer am Ball geblieben bin und mich weiterhin um mich gekümmert habe, waren die Ärzte teilweise total überfordert. So kam ich im Dezember 2020 wieder ins Krankenhaus, um die Milz zu entfernen. Es stellte sich heraus, dass ich ein hochmalignes Non-Hodgkin-Lymphom der Milz, im Sinne eines diffus großzelligen B-Zell Lymphoms habe. Ja super. Wieder was Neues und wieder Chemo- sowie eine Immuntherapie.
Das ist kurz umschrieben, was so bei mir abgelaufen ist. Nicht schön, aber ich habe immer das Beste draus gemacht und immer viel Kraft und Freude aus der Familie und der Natur geschöpft. Ach, fast noch vergessen: zwischendurch hatte ich noch eine schlimme Lungenembolie und nun habe ich gerade eine Corona-Erkrankung überstanden.
Mittlerweile habe ich den dritten Onkologen und bei ihm fühle ich mich gut aufgehoben. In Kürze folgt ein PET-CT und eine Biopsie und ich hoffe, dass alles soweit in Ordnung ist und wenn nicht, gehen wir auch dagegen an.
Da ich nicht der große Schreiber bin, sondern eher lieber der Erzähler, hoffe ich, dass ihr durch meine Zeilen hindurchgekommen seid. Ich habe aufgrund der Krebsdiagnosen einige Rehas gemacht und viele Menschen mit gleichen Schicksalen kennengelernt. Oftmals wurde mir gesagt, dass ich ein Vorbild bin, weil ich noch lebe. Deshalb ist es für mich so wichtig, dass – wer meine Geschichte hören möchte – ich sie ihm gerne erzähle.«