Daniela Silva

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Heute stellen wir euch Daniela vor, die nicht nur erst seit viereinhalb Jahren in Deutschland lebt, sondern auch Mama von zwei kleinen Kindern ist. Wie sie zu der Diagnose kam erfahrt ihr im folgenden Text:

»Hallo, ich bin Mutter von zwei Kindern: Noah (3,5 Jahre alt) und Lily (2 Jahre alt). Ich komme von den Galapagos-Inseln in Ecuador und lebe seit viereinhalb Jahren in Deutschland. Im März 2023 hörte ich auf meine Tochter zu stillen und da spürte ich einen kleinen Knoten in meiner Brust. Ich versuchte sofort einen Termin bei meinem Frauenarzt zu vereinbaren. Ich hatte ansonsten keine Beschwerden, allerdings haben Tanten meiner Mama Krebs gehabt, was mir sofort in den Sinn kam.

Zwei Wochen später hatte ich den Termin beim Arzt und wurde untersucht. Dort hieß es, dass es ein Myom sein soll und es keinen Grund zur Sorge gäbe. Anschließend bekam ich eine Überweisung für ein Brustzentrum, in dem ich erneut untersucht wurde und woraufhin eine Biopsie gemacht werden soll worunter ich mir allerdings erstmal nichts vorstellen konnte. Die Biopsie wurde durchgeführt und etwa eine Woche später bekam ich einen Anruf indem sie mir sagten, dass ich einen Termin vereinbaren soll. Ein paar Tage später ging ich zum Termin und der Arzt erwähnte es zum ersten Mal, dass es keine guten Nachrichten gibt und, dass die Untersuchungsergebnisse Brustkrebs vorweisen.

In diesem Moment waren meine einzigen Gedanken ›Tod‹ und ›meine Kinder‹. Ich erinnere mich, dass ich anfing zu weinen, als der Arzt redete. Ich hatte nur im Kopf, meine Kinder sind klein. Danach ging ich ins Wartezimmer und konnte nicht aufhören zu weinen. Auf dem ganzen Weg nach Hause dachte ich, dass ich weinen würde und war gerade dabei einen Freund von der Biopsie und meiner Krebsdiagnose zu berichten.

Angesichts der Tatsache, dass ich mich im Monat zuvor vom Vater meiner Kinder getrennt hatte, dachte ich auch: Warum jetzt das? Der Vater meiner Kinder war die zweite Person, die davon erfuhr, und dann war meine Sorge, wie ich es meiner Familie in Ecuador erzählen kann. Auch das hat mir das Herz gebrochen, denn ich wusste, dass es schwierig ist solche Nachrichten zu erhalten, weil sie nicht hier bei mir sein konnten.  Ich erzählte es meiner Familie zwei Wochen später, nachdem ich alle restlichen Untersuchungen durchgeführt hatte und der Brustkrebs festgestellt worden war. Alle waren von einer solchen Nachricht überrascht, aber meine Mutter war die stärkste. Sie weinte nicht, sie sagte mir nur, ich solle Gott vertrauen und dass wir das durchstehen würden.

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Vor einiger Zeit habe ich ein anderes Krankenhaus für eine Zweitmeinung aufgesucht, da ich mich im ersten Krankenhaus nicht gut aufgehoben gefühlt habe. Dort wurden dann noch weitere Tests durchgeführt.

Letztendlich wurde entschieden, dass ich eine Chemotherapie erhalten werde. Im Anschluss werde ich noch operiert und eine Strahlentherapie erhalten.

Meine Mutter hat es geschafft zur Chemotherapie zu kommen. Die ersten zwei Monate waren die schwierigeren, denn ich habe abgenommen und mir die Haare geschnitten, um später den Rest zu verlieren. Mir machten die Haare nicht viel aus, allerdings hatte ich Angst davor krank auszusehen. Aber mit der Hilfe meiner Mutter und der Aufklärung der Ärzte über alle meine Symptome nach jeder Chemotherapie und der Hilfe der Medikamente lerne ich auch, wie ich meine Symptome behandeln kann und schaffe es, nicht zu viel Gewicht zu verlieren und mich positiv zu verhalten.

Ich habe ungefähr fünf Monate lang eine Chemotherapie gemacht, allerdings war die Ärztin mit den letzten Untersuchungen unzufrieden, da der Tumor nicht kleiner wurde und weshalb sie dann beschloss vor Weihnachten zu operieren. Insgesamt habe ich nur 12 Chemotherapien gemacht und nicht wie geplant 16. Sie mussten nicht die gesamte Brust entfernen, sondern nur den Tumor und einige schlaffe Knoten.

Sechs Wochen nachdem ich mit der Radiotherapie begonnen habe, mache ich nun bis Februar 2025 noch die Immuntherapie weiter. Im Moment muss ich auch alle 3 Monate Kontrollen durchführen.

Bevor ich mit meiner Behandlung begonnen habe, habe ich viel über alles gelesen, was manchmal Sorgen bereitet, aber Informationen sind Macht, wenn man eine solche Diagnose hat. Ich glaube, das hat mir geholfen, das Problem besser zu verstehen. Ich habe Tipps gelesen und nach meiner Chemotherapie usw. umgesetzt. 2023 war das schlimmste Jahr meines Lebens, aber wie mir jemand gesagt hat, versuche ich zu leben, weil ich weiterleben und mich konzentrieren möchte, nicht wegen mir? aber für was? Seit der Diagnose bin ich nicht mehr dieselbe, aber ich möchte daran denken, dass alles Schlimme mich zu einem besseren Menschen machen wird.«

Eine junge Frau mit dunklen Haaren. Um sie herum zwei Kinder mit gepixelten Gesichtern. Alle schauen in die Kamera. Die Frau lacht.
Name
Daniela Silva
Instagram
@its_mada23
Website
Interviewt von
Erzählt am
17.6.2024
Verstorben am

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