»Hi, ich bin die Elif und bin 46 Jahre alt. Ich habe mit 44 Darmkrebs bekommen, bin Mutter von drei wunderschönen Mädels im Alter von 16, 24 und 20 Jahren und bin verheiratet.
Meine Geschichte fängt mit einer Erkältung an, die nicht weggehen wollte. Ich habe alles versucht, aber wurde einfach nicht fit. Ich bin wieder arbeiten gegangen, mit Schmerzen an der linken Seite des Unterbauchs. Dies hielt drei Wochen an, bis ich Verstopfungen bekommen habe, ein Symptom, dass ich zu dieser Zeit nicht kannte. Ich wurde blasser und auf einen Rat von meiner Arbeitskollegin bin ich ins Krankenhaus gegangen. Am 7. Mai 2019 hat alles angefangen. Am nächsten Tag wurde bei mir eine Sonografie angesetzt. Bis dahin hab ich mir nichts Schlimmes gedacht. Bestimmt nur eine Entzündung! Von wegen!!! Die Ärztin untersuchte mich und rief nebenbei auch die anderen Ärzte zu sich. Es kamen insgesamt vier Ärzte dazu und guckten sich das Ergebnis an. Ein Arzt sagte, es sei Verstopfung, ein anderer sagte, es sei eine Entzündung. Die Leber wurde ebenfalls untersucht, da dort Metastasen vermutet wurden. Gott sei Dank blieb die Vermutung negativ.
So nahmen die Untersuchungen ihren Lauf. Es wurden ein CT, ein MRT, Ultraschall-Untersuchungen und eine Darmspiegelung gemacht, wobei zwei Tumore entdeckt wurden. Die Operation am 17. Mai 2019 statt und die Tumore wurden entfernt. Eigentlich ging es mir soweit ganz gut, es hatte sich jedoch ein Abszess gebildet und ich musste wenige Tage später notoperiert werden. Ich hatte große Angst. Die OP hat zwei Stunden gedauert. Ich habe mich nur schwer erholt. Dann kam auch noch eine Lungenentzündung und zum Schluss noch ein Harnwegsinfekt dazu. Mein Aufenthalt im Krankenhaus belief sich auf insgesamt sechs Wochen. Eine lange Zeit konnte ich nicht aufstehen und das Laufen fiel mir so schwer. Ich bin eine Person, die normalerweise viel läuft. Dies klappte aber nicht mehr.
Ich befand mich im zweiten Stadium meiner Krebserkrankung. Gott sei Dank, hat bei mir nichts gestreut, es gab keine Metastasen. Am 17. Juni wurde ich schließlich entlassen. Bevor ich realisieren konnte, was eigentlich passiert, war alles um mich herum schon geschehen. Es gab keine Zeit zum Überlegen. Meine Ärzte waren glücklicherweise sehr toll und ich habe mich bei ihnen gut aufgehoben gefühlt.
Zum Schluss war ich in der Reha, wo ich durch die Therapie zu mir selbst finden konnte. Außerdem war da noch die anschließende Chemotherapie, in Tablettenform, welche noch einmal sechs Monate dauerte. 🤭
Wie ich wieder Kraft gefunden habe? Meine Familie, Freunde, eigentlich alle haben mich unterstützt, vor allem meine Mutter – eine starke Person, mein Ein und Alles – hat mir Kraft gegeben. Auch waren meine Kinder und mein Mann für mich da sowie meine Schwester, mein Bruder und mein Vater, was ich sehr schätze.
Ich hätte nie gedacht, dass ich Krebs bekommen würde. Mein Fazit: Nie nach hinten schauen – immer nach vorne! Und das Leben genießen, auf seinen Körper hören und die Signale. Ich hoffe, dass das eine einmalige Sache für mich war.«