Janina

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Janinas Krebsgeschichte beginnt mit einem Baby und endet mit einem Baby. Das war ihr persönliches Krebswunder, auch wenn alle Statistiken dagegensprachen.

»Meine Krebsgeschichte begann mit 28 Jahren, kurz nachdem ich mein erstes Baby im Arm halten durfte. Meine Brust war rot und geschwollen, doch ich dachte mir nichts dabei. Dieser typische Milchstau und das zu Weihnachten.

Nach zwei Monaten wollte diese Schwellung immer noch nicht zurückgehen. Mein Frauenarzt fand eine mit 140 ml gefüllte Milchzyste schon recht groß, daher verwies er mich an den nächsten Arzt. Es wurde punktiert und in der Brust wurde auch Muttermilch festgestellt.  Ich dachte mir nichts weiter dabei und lebte mein Leben weiter. Doch dieses Ding kam schnell zurück, 350 ml Muttermilch, eine OP stand bevor. Doch der Arzt traute sich diese Operation nicht zu. In der Radiologie schaute man mich mit großen Augen an.  Dieses Gebilde in meiner Brust hatte ich mittlerweile Helmut getauft. Helmut war alles andere als eine Milchzyste. Doch was das genau war konnten mir auch eine ganze Reihe von Ärzten nicht sagen. Mit dem Satz, ›Es ist nichts Gutes, aber so etwas habe ich noch nicht gesehen‹, wurde ich immer und immer wieder weitergeschickt.

In der Charité Berlin machte man eine Stanzbiopsie und man stellte fest, dass es diese Art von Tumor nur ein weiteres Mal auf der Welt gab. Chemotherapien, Nebenwirkungen und schlechte Blutwerte sorgten für eine harte Zeit mit einem Baby, doch ich kämpfte mit einem Lachen im Gesicht. Nach der zweiten Chemotherapie Drang der Tumor nach außen und meine Brust füllte sich mit 750ml undefinierbarer Flüssigkeit.

Ich hörte die Ärzte sagen ›Wenn die nächsten zwei Chemotherapien nicht anschlagen, dann können wir nichts mehr für sie tun.‹ Werde ich mein Baby niemals aufwachsen sehen? Zum ersten Mal weinte ich, doch dann zeigte mir das Leben: Egal wie schlecht es dir geht, Wunder können geschehen und ich erlebte sie. Mein Mann heiratete mich während der Pause zwischen den Chemotherapien am ersten Geburtstag meines Kindes. Ich durfte den ersten Geburtstag miterleben, ich durfte heiraten, doch laut der Ärztin sollte ich zu 99,9 % auf natürlichem Wege keine Kinder mehr bekommen können.

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Nach meiner letzten Chemotherapie wurde ich direkt schwanger und hielt 41 Wochen später mein zweites Baby in den Armen. Ich beendete die Chemotherapie und meine Brust wurde mir abgenommen.

Dennoch zeichnete sich kurz darauf ganz deutlich ein Knubbel am Hautlappen ab. Die Ärztin ging von einem Hämmatom durch die Operation aus. Dennoch verspürte ich ein Unwohlsein. Eine Stanzbiopsie später und eine Nachricht um zwei Uhr nachts veränderte mein Leben erneut. Mit einer Wahrscheinlichkeit von zwei bis vier Prozent kam der Krebs zurück. Ja auch diese drei bis vier Prozent gibt es.

Ich wusste ich werde es schaffen und nach mittlerweile 12 Operationen, verschiedenen Chemotherapien, Strahlentheraphie, Tabletten, Nebenwirkungen und einer Immuntherapie sieht man keine Krebszellen mehr.  Ich bin so dankbar, dass mein behandelnder Arzt mich nie aufgegeben hat.

Egal wie schlecht die Prognose um dich steht, du darfst groß träumen, denn wir sind nicht nur ein Kapitel.

Ich bin Jiny und ich bin nicht nur ein Kapitel. Zwischen Hoffnung, Wunder und zwei mal gegen einen seltenen Brusttumor kämpfen.«

Eine junge Frau mit kurzen Haaren, goldenen Ohrringen und einem korallfarbenen Oberteil.
Name
Janina
Interviewt von
Erzählt am
5.8.2024
Verstorben am

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