»Nun darf ich mich bei euch vorstellen. Ich heiße Jessica und bin 28 Jahre jung. Meine Geschichte fing im Frühjahr 2015 mit einer vierteljährlichen Untersuchung bei meiner damaligen Gynäkologin an. Anderthalb Jahre später – Anfang September 2016 – wurde eine Vorstufe von Gebärmutterhalskrebs festgestellt.
Zu diesem Zeitpunkt hatte mir meine Gynäkologin ganz dringend zu einer Konisation – ein operativer Eingriff am Muttermund – geraten, damit Schlimmeres verhindert werden konnte. Dadurch dass es meine allererste Operation und ich gerade mal 22 Jahre alt war, machte ich mir selbst viel Panik. Dementsprechend war ich auch sehr angespannt gewesen. Die OP habe ich gut überstanden und es blieb zum Glück nur bei der Vorstufe.
Zwei Monate später – kurz vor Weihnachten 2016 – riss es mich direkt nach dem Aufstehen ganz plötzlich von jetzt auf gleich vor lauter Schmerzen zu Boden. Ich konnte weder stehen noch laufen. Eigentlich wollte ich mich für den Frühdienst in der Kita fertig machen. Ich rief also meine Chefin an und schilderte ihr die Situation. So ging es für mich zum Gynäkologen, den ich zwischendurch auch gewechselt hatte.
Nachdem ich mich untersuchen lassen hatte, bat mich mein Gynäkologe, dass ich direkt mit einer Überweisung ins Krankenhaus fahren sollte. Dort kam die Vermutung auf, ob ich eventuell Endometriose haben könnte. Bei meiner zweiten OP im Juni 2017 wurde die Endometriose dann schließlich diagnostiziert. Bei einer vierten Operation, die auch gleich gute acht Stunden lang lief, wurden mir dann unter anderem 40 cm Dickdarm, Endometrioseherden und vieles mehr entfernt. Nach dieser OP wurde mir gesagt, dass ich echt Glück gehabt hätte, dass ich noch lebe.
Während der ganzen Zeit bis heute hin hatte ich unzählige Arztbesuche bei Fachärzten, Spezialisten und sogar Professoren. Viele weitere Operationen und Eingriffe musste ich über mich ergehen lassen. Zudem bin ich auch auf einer dreiwöchigen Reha gewesen.
Mit der Endometriose kann ich mittlerweile gut umgehen. Aber dennoch ist jeder Tag sehr situations- und phasenabhängig und vor allem auch sehr anstrengend für mich. Alltägliche Dinge, die für andere normal sind, sind für mich sehr anstrengend geworden.
Ich bin ein sehr fröhlicher Mensch, der immer ein Lächeln im Gesicht hat. Denn mein Lächeln lasse ich mir nicht wegnehmen.«