»Hallo, ich bin Johanna, 33 Jahre alt, verheiratet und habe zwei Kinder. Im August 2018 ertastete ich einen Knoten an meiner rechten Brust nahe der Achsel. Eine erste Diagnose meiner Frauenärztin war: Fettgewebe, nicht besorgniserregend. Kurze Zeit später wurde ich schwanger und der Knoten geriet in Vergessenheit. Es vergingen Wochen, bis mir dann wieder aufgefallen ist, dass das Teil an der Brust gewachsen ist. Somit bin ich dann wieder zur Frauenärztin. Wieder die Diagnose ›Fettgewebe‹. Aber sie bot an, dass ich mir noch eine Zweitmeinung im Brustzentrum holen könnte.
Gesagt, getan. Im Brustzentrum wurde dann eine Gewebeprobe entnommen und am 8. November 2018 erhielt ich dann die Nachricht, dass ich Brustkrebs habe. Zu diesem Zeitpunkt war ich der 20. Schwangerschaftswoche. Es standen weitere Untersuchungen an, weitere Arztgespräche … Ich wurde vor die Entscheidung gestellt, ob ich das Kind austragen möchte oder nicht. Ich musste das alles erstmal verdauen. Gemeinsam mit meinem Mann habe ich schließlich die Entscheidung getroffen, dass ich unser Baby austrage, da die Studien sagen, dass die Chemo dem Baby in der fortgeschrittenen Schwangerschaft nicht ›schade‹.
Also ran an den Kampf. Es wurde ein Plan geschrieben, welches Medikament wann gegeben werden kann, wann die Operation erfolgt und wann das Baby auf die Welt kommen soll. Leider verlief nicht alles so nach Plan. – Hierzu könnt ihr gerne auf meinem Profil weiter lesen, denn das würde den Rahmen sprengen. Kurz zusammengefasst kann ich sagen, dass ich einen gesunden Sohn Ende März 2019 auf die Welt gebracht habe. Ende November 2019 war ich dann mit der kompletten Behandlung durch und feierte mein neues Leben.
Aber es holt einen doch alles schneller zurück als man denkt. Bei einem Kontroll-CT im März 2020 gab es eine Auffälligkeit in der Lunge. Nach einem weiteren Check im Juni 2020 stand fest, dass die Auffälligkeit gewachsen ist und eine Probe genommen werden musste. Ende Juli 2020 dann die erschreckende Nachricht, dass es sich um eine Metastase handelte. Das Positive: Die Metastase ist raus und andere Körperregionen sind aktuell nicht betroffen. Das Negative: Du weißt nie, wann wieder etwas gefunden wird.
Wir bleiben positiv, wir schauen nach vorne. Ich möchte da sein, für meine Familie, für meine Kinder und für meine Freunde. Ich bin einfach so dankbar für meinen Mann, der jederzeit an meiner Seite steht und manchmal mehr leidet als ich; für unsere Familien, die uns auf jegliche Art unterstützen und für meine Freunde, die teilweise zur Familie geworden sind, weil auf sie immer Verlass ist. Ich bin für jeden Tag dankbar, den ich erleben kann und freue mich auf viele weitere bunte Jahre.
Auf meinem Account möchte ich auf das Thema Brustkrebs aufmerksam machen, ich möchte zeigen, wie wichtig es ist, sich regelmäßig abzutasten. Wie wichtig es ist auch auf sein Bauchgefühl zu hören. Ich möchte ein Mutmacher sein und zeigen, dass man alles schaffen kann! Keiner weiß, wie lange er leben wird, ob mit oder ohne Krankheit. Wichtig ist, dass wir aus den verbliebenen Tagen das Beste machen!«