»Ich war erst 22 als ich meine Diagnose bekommen habe. Im März 2020 – zeitgleich mit dem Start der Pandemie. Die erste Woche alleine im Krankenhaus war die Hölle. Ich habe gedacht, dass ich das Ganze nicht überleben werde. Abschiedsbriefe habe ich bei meiner Schwester hinterlegt. Bei meiner zweiten Chemo hatte ich dann eine Nahtoderfahrung. Von einer Sekunde auf die andere konnte ich nicht mehr atmen. Die Ärzte konnten mir zum Glück gut helfen und von da an hatte ich meine Chemo stets stationär in Begleitung einer Person bekommen. Diese Atemnotreaktion kam leider nochmal im Beisein meines Mannes, damals waren wir noch nicht verheiratet. Ich weiß nur noch, dass ich ihn angefleht habe, mich nicht sterben zu lassen. Jetzt, dreieinhalb Jahre später, sitze ich auf meiner Couch – krebsfrei. Verheiratet. Tante von neun wundervollen Kindern. In Antihormontherapie mit unzähligen Nebenwirkungen. Vielleicht werde ich nie eigene Kinder haben, aber ich gebe die Hoffnung nicht auf. Ich habe eine tolle Familie, die mich unterstützt und ermutigt. Meine Mama, die mich noch immer so beschützt, als wäre ich noch ihre kleine Julia und den besten Ehemann der Welt, der bei jedem Schritt meine Hand hält. Ich weiß nicht wie meine Zukunft aussieht, aber jetzt hier in diesem Augenblick bin ich glücklich und dankbar für jeden Tag den ich erleben darf.«