Sabine

,

40

»Mein Name ist Sabine und ich bin mittlerweile 40 Jahre alt. Letztes Jahr im April fiel ich meinem Umfeld durch mein sehr merkwürdiges Verhalten auf. Ich war geistig nicht mehr anwesend, mir war alles egal, ich habe fast nichts mehr gegessen und hatte starke neurologische Ausfälle. Kurzerhand wurde ich mit dem Rettungswagen in die Klinik gebracht. Verdacht auf Depressionen. Da der Neurologe mit meinem Allgemeinzustand zufrieden war, ließ er ein MRT meines Kopfes machen. Dort fiel, wie Ärzte sagen, eine 5,4 cm große Raumförderung auf. Am darauffolgenden Morgen wurde ich in eine neurologische Spezialklinik gebracht. Wieder MRT, Untersuchungen. Ich war nicht mehr fähig, alleine aufzustehen. Freitag dann Hirn-OP. Morgens um 6:30 Uhr ging es in den OP. Der Tag war wirklich weg. Samstag wurde ich wieder auf Normalstation gelegt und war wieder ganz die Alte. Durch die pathologische Untersuchung des Tumors wurde festgestellt, dass es sich in Wirklichkeit um eine Metastase handelte, welche vom Darm kam. Man gönnte mir vier Wochen Pause, dann kam die Darmspiegelung. Ab da ging alles sehr schnell. Ergebnis, Hausarzt, Onkologe, Krankenhaus mit Portanlage.

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Beginn der Chemo im Juni. Diese ging bis November. Kurze Pause bis Anfang Januar. Dann folgte am 5. Januar die nächste große Operation. Diese verlief gut und mit fast vier Stunden auch relativ zügig. Doch in den darauffolgenden Tagen ging es mir immer schlechter. Am Samstag wurde ich wieder in den OP gebracht, nur mal kurz nachschauen. Erst 2,5 Wochen später wurde ich wieder wach. In der Zwischenzeit wurde ich neunmal operiert, hatte eine Sepsis, Lungenentzündung, meine Nieren arbeiteten nicht mehr. Meine Anastomosenaht hielt nicht. Zwei Tage später wurde ich wieder zugenäht. Mein Bauch wurde in der Zeit als ich Koma lag von einem Schwamm, Folie und Vac Gerät zusammen gehalten. Die Regeneration nach der Operation dauerte einige Wochen. In der Zeit wurde ich von meiner Mutter versorgt und umsorgt.

Ich bin tumorfrei operiert worden und seit Anfang April wieder in Chemotherapie. Ziel ist es, falls noch Zellen im Körper sind, diese unschädlich zu machen. Bis hierher war es schon ein langer, anstrengender und weiter Weg. Aber aufgeben ist nicht. 💪«

Sabine umarmt eine weitere Person im Bild. Beide stehen lächelnd an einem Strand während eines Sonnenuntergangs.
Name
Sabine
Website
Interviewt von
Erzählt am
29.6.2021
Verstorben am

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