»Ich heiße Sandy, bin 23 Jahre alt und komme aus Bayern im schönen Franken. Ich hatte im April 2019 die Diagnose Brustkrebs erhalten – beidseitig Triple negativ. Ich selbst habe den Knoten erst entdeckt, als meine Schwester sagte, dass ich an meiner rechten Brust eine Delle hätte. Daraufhin fasste ich dort hin und spürte tatsächlich einen Knoten.
Ich bin zu einer Frauenärztin gefahren und habe ihr die Situation geschildert. Sie machte einen Ultraschall und sagte, es sei eine harmlose Milchdrüsen-Entzündung, ich solle Antibiotikum nehmen und in einer Woche wieder kommen. – Denn mit 21 Jahren kann man nicht an Krebs erkranken.
Ich bin so froh, dass ich nicht locker gelassen habe! Ich bin direkt zu meiner eigentlichen Frauenärztin gefahren, welche ebenfalls einen Ultraschall sowie eine Mammografie machte. Sie sagte, es sähe nicht gut aus, sie würde mich gerne zur Stanzbiopsie überweisen. Da hätte ich allerdings erst Ende Mai einen Termin bekommen. So lange konnte ich aber nicht warten, da meine praktische Abschlussprüfung anstand. Also bin ich nach Nürnberg in die Klinik gefahren, wo mir direkt Gewebe entnommen wurde. Durch Zufall wurde dann beim Ultraschall auch auf der linken Seite ein Knoten entdeckt. – Diagnose ›Mammakarzinom beidseitig‹.
Zu dem Zeitpunkt als ich die Diagnose erhielt, stand ich kurz vor meinem Examen als Altenpflegerin. Ganz klar: Meine Welt brach zusammen. Ich hörte nur, wie der Arzt sagte, es müsse eine Chemotherapie durchgeführt werden. ›OMG, meine Haare‹, war mein erster Gedanke. Dass mit einer Chemotherapie die Haare ausfallen würden, war mir ganz klar und meist bleibt man davon nicht verschont. Aber dann dachte ich mir, was sind denn Haare gegen ein Leben?
Die Chemotherapie erhielt ich 18 Wochen lang mit den Medikamenten ›Carboplatin‹ und ›Paclitaxel‹. Die Nebenwirkungen hielten sich zum Glück in Grenzen, ich war nur immer sehr schnell aus der Puste und musste immer wieder Pausen machen.
Ein Jahr später kann ich nun mit Stolz sagen: ›Ich bin hier, und das mit Locken, die mir von Gott geschenkt wurden.‹ Ich bin unendlich stolz, es geschafft zu haben und ein zweites Leben geschenkt bekommen zu haben! Ich lebe mein Leben intensiv und bin unfassbar glücklich!
Ich muss noch Tamoxifen einnehmen, da der eine Tumor zu 20 % hormonell bedingt war, und erhalte einmal monatlich Enantone. Die Hitzewallungen und die künstlichen Wechseljahre machen mir wirklich zu schaffen. Man merkt auch deutlich, dass man nicht mehr der Mensch ist, der man vorher war – sowohl psychisch als auch körperlich. Aber das Wichtigste ist die Gesundheit!
Am 24. Oktober 2019 erhielt ich schließlich die wundervollste Nachricht: ›Pathologische Komplettremission‹ – ich bin krebsfrei und darf leben! 😍 Es ist unglaublich schrecklich, wo man überall durch muss und was man über sich ergehen lassen muss, aber man darf niemals das Positive verlieren! Man muss positiv an die Sache herangehen! Man darf sich niemals unterkriegen lassen!«