»Hallo, ich bin Sevda, 26 Jahre alt, und erhielt 2021 die Diagnose Lymphdrüsenkrebs im Stadium vier. Es begann mit einem großen Lymphknoten über meinem Schlüsselbein und Symptomen wie starkem Nachtschweiß und Abgeschlagenheit. Am Anfang wurde ich nicht ernst genommen und suchte mir deshalb neue Ärzte. Mein Knoten sollte schlussendlich aus kosmetischen Gründen entfernt werden. Als ich wegen dieser OP zu einem Gefäßchirurgen kam, stellte er fest, dass ich Krebs hatte, was auch im CT sichtbar war. Ich war wirklich sehr verunsichert und deswegen holten wir eine Zweitmeinung ein. Der andere Arzt führte dann eine Biopsie durch und stellte die offizielle Diagnose. Es folgten eine Eizellenentnahme und vier Zyklen der hochdosierten Chemo ›BEACOPP eskaliert‹. Am Anfang dieser Diagnose konnte ich noch gar nicht realisieren, was mit mir passiert. Es war einer der schwersten Tage und Wochen meines Lebens.
Während dieser schweren Zeit beschäftigte ich mich intensiv mit Selbstliebe und Selbstbewusstsein, um die Herausforderungen zu meistern. Trotz des Haarverlusts und anderer Nebenwirkungen fand ich neuen Lebensmut und schöpfte Kraft. Nach Abschluss der Chemotherapie erfuhr ich das ich krebsfrei bin und es war einer der schönsten Momente. Ich habe gespürt, wie eine Last von meinen Schultern gefallen ist.
Die Reha und das Festlegen konkreter Ziele halfen mir, den Alltag wiederzufinden. Es sind die kleinen Schritte ,die einen vorantreiben. Man darf nicht vergessen, dass der Körper einiges durchmacht. Deshalb möchte ich anderen Betroffenen Mut machen, sich nicht von Ängsten überwältigen zu lassen. Es ist wichtig, über seine Ängste und Sorgen zu reden und sich Hilfe zu holen, um das Ganze nach der Chemotherapie besser zu verarbeiten.
Es ist entscheidend, an sich selbst zu glauben und seine Zukunft im Blick zu behalten, besonders in schwierigen Zeiten wie einer Krebsdiagnose.«