»Ich heiße Sina und habe Anfang August 2022 die Diagnose Brustkrebs Triple Negative im Alter von 28 Jahren erhalten. Die Diagnose hat mir erstmal den Boden unter den Füßen weggezogen. Die letzten Jahre waren schon nicht einfach für mich. Ich litt viele Jahre unter schweren Depressionen. Dazu ist meine Mutter bereits mehrfach an Brustkrebs und auch an Metastasen erkrankt. Diese beiden Umstände beeinträchtigten mich psychisch sehr und passten nicht gut zusammen. Dazu wusste ich, dass meine Mutter die Genmutation BRCA1 in sich trägt. Ich habe immer gedacht, wenn ich einmal an Brustkrebs erkranke, dann mache ich keine Chemos. Ich lasse die Diagnose einfach über mich ergehen, denn wenn ich an dem Mist auch noch erkranke, wäre das Leben ja erst recht nicht mehr lebenswert.
Und auch nach der Diagnose war ich fest entschlossen: Ich mache keine Chemo! Ihr könnt mich alle mal! Ich war am Ende meiner Kräfte und völlig überfordert. Doch dann hatte ich ein Gespräch mit dem Onkologen, der bereits meine Mutter behandelt hatte. Er nahm sich viel Zeit und nach diesem Gespräch überkam mich das erste Mal ein kleines Gefühl von Lebensmut und Kampfgeist. Und was soll ich sagen? Mittlerweile habe ich bereits meine vierte Chemo hinter mir! Und ich habe mich mit der Diagnose arrangiert. Es ist sicherlich kein Spaziergang und psychisch sowie körperlich an vielen Tagen echt eine Herausforderung. Aber ich möchte gesund werden und all meine Zukunftswünsche dann erfüllen können. Ich bin dankbar für die kleinen Dinge und genieße die guten Tage. Mein Instagram Account hilft mir bei der Verarbeitung der Erlebnisse und ich möchte mit meiner Geschichte anderen Betroffenen Mut machen. Ich hätte niemals gedacht, dass ich so einen Kampfgeist haben und mit der Diagnose so stabil sein könnte. Damit möchte ich anderen Mut machen, besonders auch denen, die psychisch vorerkrankt sind. Ihr könnt das schaffen!«