Sonja

,

42

Die heutige Geschichte ist von Sonja, die ihre erste Krebsdiagnose vor mehr als zwölf Jahren bekam und seither weitere Diagnosen erhielt. Auch wenn ihr Leben von Arztbesuchen, Untersuchungen und unterschiedlichen Therapien geprägt ist, kämpft sie für sich und ihre Familie und lässt sich nicht unterkriegen.

»Mein Name ist Sonja, ich bin 42 Jahre alt, verheiratet und Mutter von drei Söhnen. Meine Geschichte begann im Alter von 29 Jahren an einem Freitag. Und zwar Freitag, den 13. November 2009. Die Diagnose lautete Brustkrebs. Meine Kinder waren zu dem Zeitpunkt gerade einmal drei (Zwillinge) und vier Jahre alt. Ein Schock für die ganze Familie. ›Wir hatten doch gerade erst ein Haus gekauft. Wie soll das jetzt alles werden? Muss ich sterben? Werde ich meine Kinder aufwachsen sehen?‹ Das waren meine Gedanken, gepaart mit Angst und Panik.

Es folgten zwei Brustoperationen, Chemotherapie, Antihormontherapie und Brustaufbauoperationen. Ich fand Stück für Stück wieder zurück in mein Leben.

2012 hatte ich dann über Wochen hinweg Schmerzen in der Leiste und wieder folgten etliche Untersuchungen und schließlich eine Diagnose: Tumor im Hüftkopf. Erneuter Schockzustand! Der Tumor wurde operativ entfernt und es war Gott sei Dank keine Therapie notwendig. Ich sah der Zukunft positiv entgegen. Ich ging immer offen mit meiner Erkrankung um und machte kein Geheimnis daraus. Ich begann viel Sport zu treiben, stellte meine Ernährung um und genoss das Leben mit meinem Mann und meinen Kindern. Ich hoffte immer, dass ich das alles nicht noch einmal durchmachen muss. Fehlanzeige.

Zu Beginn von Corona im März 2020 bemerkte ich körperliche Veränderungen bei mir. Ich bekam schlecht Luft beim Joggen, war gefühlt immer müde und verlor an Gewicht. Ich fühlte mich, als würde ich nicht ich selbst sein. Das jagte mir erneut Angst ein. Es folgten wieder unzählige Untersuchungen mit der Diagnose, es wurden bei mir Metastasen in der Lunge, im Rippenfell, in den Lymphknoten und in der Wirbelsäule entdeckt. Fast elf Jahre nach der Erstdiagnose. ›War das jetzt mein Leben? So hatte ich mir das nicht vorgestellt. Ich bin doch erst 40.‹

No items found.

Dieses Gefühl, das Geschehen in meinem Körper nicht unter Kontrolle zu haben, macht mir heute noch Angst. Ich bekomme lebenslang Chemotherapie und Antihormontherapie. Ich bin palliative Krebspatientin und kann mal mehr, mal weniger gut damit umgehen und leben. Meine Kinder kennen mich eigentlich nur mit Untersuchungen, Therapien und Nachsorgeterminen. Schmerzen und Nebenwirkungen sind meine täglichen Begleiter.

Aber meine Familie steht immer hinter mir und ich hoffe, dass ich noch viele Jahre mit ihnen erleben kann. Ich gebe nicht auf. Da hat sich aber jemand mit der Falschen angelegt.

Wir genießen das Leben und machen das Beste daraus. Meinen Sport habe ich nicht aufgegeben. Ich gebe zu, so viel wie früher ist es nicht mehr, aber ich bemühe mich, mehrmals die Woche meinen inneren Schweinehund zu besiegen. Bis jetzt klappt das ganz gut und ich gehe meistens als Sieger hervor, denn die schlechten Tage kommen von alleine

Sonja sitzt auf einer Sanddüne an einem sonnigen Tag. Dabei schaut diese Person freudig lächelnd in die Kamera und kreuzt ihre Arme vor ihren Knien.
Name
Sonja
Instagram
@sonja_gerth
Website
Interviewt von
Erzählt am
20.10.2022
Verstorben am

Schau mal, diese Geschichten könnten dir auch gefallen.

Hodgkin-Lymphom
Stephanie
,
30
Gebärmutterhalskrebs
Kerstin
,
43
Brustkrebs
Kathrin
,
32
Darmkrebs
Theresa
,
21
Hodgkin-Lymphom
Sabrina
,
28
Gebärmutterhalskrebs
Julia
,
34
Hodgkin-Lymphom
Viviana
,
19
Non-Hodgkin-Lymphom
Caro
,
30
Brustkrebs
Janina
,
33
Brustkrebs
Anni
,
32
Brustkrebs
Claudia
,
49
Brustkrebs
Christine
,
50
Brustkrebs
Daniela Silva
,
32
Brustkrebs
Julia
,
35
Nierenkrebs
Tatjana
,
34
Brustkrebs
Alu
,
42
Illustration eines rosa Sparschweinchens

Hilf uns beim Helfen! Mit deiner Spende.

Damit wir auch zukünftig weiter Geschichten von Patient:innen und Angehörigen erzählen können, sind wir auch deine Spende angewiesen.

Hilf uns beim Helfen! Mit deiner Spende.

Logo PayPal.
Mit PayPal spenden
Logo Betterplace.
Mit Betterplace spenden

Per Überweisung

IBAN DE11 8306 5408 0004 2983 06
BIC GENODEF1SLR
Bank Deutsche Skatbank
IBAN kopieren